Chinesischer Immobilienmarkt Rückgang wahrscheinlich, Crash unwahrscheinlich
Die Privatisierungswelle chinesischer Stadtimmobilien startete im Jahr 1998. Die damalige Regierung führte private Eigentumsrechte ein. Das war eine wichtige wirtschaftliche Neuerung. Bautätigkeit, Immobilienpreise und der Markt zur Finanzierung neuer Eigenheime begann ordentlich zu wachsen. Es begann ein enormer Transfer von staatlichem zu privatem Immobilieneigentum, von dem insbesondere die rund 300 Millionen privilegierten Inhaber von Hukou-Rights, dem Residenzrecht für chinesische Städte, profitierten.
Nachfrage nach Immobilien explodierte
Außerdem wurden Unternehmen aufgefordert, ihren Mitarbeitern keine Wohnungen mehr zur Verfügung zu stellen. Diese Transformation von einem staatlichen in ein privates Eigentumssystem brachte den Immobilienmarkt zum Explodieren. Außerdem begannen die Haushalte sehr viel zu sparen. Sie mussten ihre Hypotheken abbezahlen und Geld zur Seite legen für künftige Renovierungsmaßnahmen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Es wird weiter gebaut trotz Anzeichen von Überangebot
Der chinesische Immobilienboom hat keine vergleichbare Entwicklung in der Historie. Dies liegt an der schieren Größe des Reichs der Mitte und der starken Konzentration auf diesen Wirtschaftssektor. Wir schätzen, dass in den vergangenen 20 Jahren alleine im Bereich der Häuser 240 Millionen Einheiten errichtet wurden. Im Bereich von Wohnungen waren Ende 2017 5,3 Milliarden Quadatmeter in Bau. Geht man von großzügigen Einheiten mit 80 Quadratmetern aus und einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von drei Personen, so wäre dies ausreichend für 200 Millionen Menschen. Dies entspricht der Hälfte der neuen städtischen Bevölkerung der vergangenen 20 Jahre.