Der kalifornische Chiphersteller Nvidia erreichte am Mittwoch eine Marktkapitalisierung von fünf Billionen US-Dollar und setzt damit einen historischen Meilenstein. Als erstes Unternehmen weltweit gelingt es dem KI-Riesen damit diese Marke zu übertrumpfen.
Microsoft und Apple folgen
Microsoft und Apple folgen mit Abstand bei jeweils rund vier Billionen Dollar. Erst im Juli hatte Nvidia die Vier-Billionen-Marke geknackt – der Sprung zur nächsten Billion brauchte damit keine vier Monate. Seit Jahresbeginn ist die Aktie dabei um etwa 33 Prozent gestiegen, wobei der Weg alles andere als geradlinig verlief. Anfang des Jahres war die Aktie von rund 150 US-Dollar auf unter 100 Dollar abgestürzt, bevor die aktuelle Rally einsetzte.
Anleger, die von der Nvidia-Entwicklung profitieren wollen, können auch über Fonds und ETFs einsteigen. In welchen Produkten der KI-Riese am stärksten vertreten ist, haben wir in einem früheren Artikel analysiert.
Die Zahlen liefern die Grundlage für diese Bewertung
Im zweiten Quartal steigerte Nvidia den Umsatz um 56 Prozent auf 46,7 Milliarden US-Dollar, beim Gewinn stand ein Plus von 59 Prozent auf 26,4 Milliarden US-Dollar. CEO Jensen Huang meldete auf einer Konferenz in Washington einen Auftragsbestand von 500 Milliarden Dollar für die kommenden Chipgenerationen Blackwell und Rubin – und das bis Ende 2026.
Die Nachfrage zieht quer durch die Tech-Branche an. Google, Meta und Openai statten ihre Rechenzentren mit Nvidia-Chips aus, um ihre KI-Modelle zu trainieren. Der Konzern kontrolliert nach Schätzungen über 80 Prozent des Marktes für KI-Hochleistungschips. Mit der Beteiligung an Openai festigt Nvidia seine Stellung im KI-Ökosystem weiter.
Trump will bei Xi für Nvidia lobbyieren
US-Präsident Donald Trump trifft am 30. Oktober in Südkorea auf Chinas Staatschef Xi Jinping – und will dabei auch über Nvidias Geschäft sprechen. Konkret geht es um die Blackwell-Chips, die derzeit weder in die USA exportiert noch nach China importiert werden dürfen.
Eine Lösung könnte Nvidia den chinesischen Markt öffnen, allerdings zu einem Preis: Trump hatte bereits durchgesetzt, dass 15 Prozent der China-Umsätze an die US-Regierung gehen. Gleichzeitig produziert Nvidia seine neuesten Chips jetzt auch in Arizona statt nur in Taiwan – ein Schachzug, der in Washington gut ankommt und die geopolitischen Risiken streut.
Am 19. November präsentiert das Unternehmen die Zahlen für das dritte Quartal. Dann zeigt sich, ob der Konzern die Erwartungen der Anleger weiter erfüllen kann und die Rally Bestand hat. Die Messlatte liegt nach den jüngsten Kursgewinnen hoch.

