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Chom Capital Active Return Europe UI Dieser Fonds schafft eine Performance über dem Index

Christoph Benner (links) und Oliver Schnatz managen den Chom Capital Active Return Europe UI

Beim Kursverlauf des spanischen Internet-Dienstleisters Amadeus drängen sich Wortspiele à la „Bild“-Zeitung auf: Hammerdeus, Strammerdeus oder auch die Erkenntnis, dass der Kurs abhebt wie ein Urlaubsflieger. Allerdings nicht in Richtung Süden, sondern nach Norden. In fünf Jahren brachte Amadeus inklusive Dividenden einen Gewinn von 244 Prozent. Der Aktienindex Stoxx Europe 600 war mit plus 62 Prozent damit verglichen nur im Wanderurlaub.

Christoph Benner hatte die Gelegenheit früh erkannt. „Viele Analysten haben das unterliegende Wachstum nachhaltig unterschätzt“, sagt er. „Nur langsam realisiert der Markt, dass Amadeus bereits seit mehr als zwölf Jahren jedes Jahr zirka einen Prozentpunkt Marktanteil hinzugewinnt und mittlerweile einen Anteil von 42 Prozent besitzt.“

In dem von ihm gemanagten Aktienfonds Chom Capital Active Return Europe UI ist Amadeus seit dem Start im Dezember 2011 enthalten. Und nicht ganz unschuldig daran, dass der Fonds seitdem in jedem Kalenderjahr den Vergleichsindex geschlagen hat. Dabei könnte man allenfalls bemängeln, dass es 2012 und 2013 mit 0,9 und 0,3 Prozentpunkten knapp war. 2015 gab es allerdings mit 10,3 Prozentpunkten Mehrgewinn eine regelrechte Galavorstellung. Gut für Benner, denn von der Outperformance werden 15 Prozent als Leistungsgebühr fällig.

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Im Jahr 2011 gründete der Manager zusammen mit seinem Co-Fondsmanager Oliver Schnatz und Martina Neske die Fondsboutique Chom Capital, wobei sich der Name aus den Anfangsbuchstaben der beteiligten Vornamen zusammensetzt. Die drei arbeiten seit 25 Jahren zusammen. Die Strategie des Chom-Aktienfonds setzten Benner und Schnatz schon zuvor zehn Jahre lang als Fondsberater für Sal. Oppenheim um und schlugen auch dort in jedem Jahr den Index.

Sammlung europäischer Aktien

Ihr Fonds lässt sich am besten als klassische Sammlung solider europäischer Aktien beschreiben. Die 25 bis 35 Portfoliowerte sind aus 2.500 infrage kommenden Unternehmen handverlesen und gleichgewichtet, damit sie das Portfolio auch wirklich beeinflussen. Jeder Titel hat irgendetwas, das ihn von der Menge abhebt: besonders gute Wachstumsaussichten zum Beispiel oder einen gemessen an der Substanz viel zu niedrigen Aktienkurs, Umbrüche im Geschäft oder im Management oder Ähnliches.

Um das alles herauszufinden, treffen sich Benner und sein Team 500- bis 600-mal pro Jahr mit Managern zu Gesprächen und besichtigen Produktionsanlagen. „Diese Eindrücke vor Ort sind für uns unverzichtbar“, sagt der Fondsmanager. Schließlich betrachtet er jede einzelne Aktie als langfristige Unternehmensbeteiligung, und die soll sich nun mal rechnen.

Lieferanten der großen Konzerne

Häufig landet Benner bei Nebenwerten, die große Konzerne beliefern. Das finnische Unternehmen Huhtamaeki etwa stellt unter anderem Pappbecher für Mc-Donald’s und Eierkartons her. „Häufig sind mittelgroße Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentriert, während Großkonzerne verschiedene Geschäftsbereiche beackern“, meint Benner. Heißt also: lieber eine Sache richtig machen, als viele Dinge ein bisschen.

Am Beispiel von Amadeus sieht das so aus, dass man IT-Service für Luftfahrt und Tourismus bereitstellt und betreut und darin Weltmarktführer werden will. Und nichts anderes.

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