So plant Minister Lindner das Altersvorsorge-Depot
Details zur Förderung enthülltSoplantMinisterLindnerdasAltersvorsorge-Depot
Finanzminister Lindner hat erstmals Details für das neue System der privaten Altersvorsorge präsentiert. Ab 2026 können Bürger zwischen einer nur leicht modifizierten Riester-Rente und einem Altersvorsorge-Depot wählen. Versprochen werden mehr Freiheit bei der Geldanlage und attraktive staatliche Förderungen.
Bundesfinanzminister Christian Lindners Pläne zur Refom der Altersvorsorge erfahren in der Versicherungsbranche durchaus Zuspruch. | Foto: Imago Images / Political-Moments, Bastian Hebbeln mit Canva
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In einer Rede in Berlin hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am gestrigen Donnerstag erstmals konkrete Details zu seinem lang erwarteten Konzept für eine Reform der privaten Altersvorsorge vorgestellt. Der Gesetzentwurf soll ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Die Tageszeitung „Die Welt“ hatte darüber als erstes berichtet.
Zwei Säulen der zukünftigen privaten Altersvorsorge
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In einer Rede in Berlin hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am gestrigen Donnerstag erstmals konkrete Details zu seinem lang erwarteten Konzept für eine Reform der privaten Altersvorsorge vorgestellt. Der Gesetzentwurf soll ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Die Tageszeitung „Die Welt“ hatte darüber als erstes berichtet.
Zwei Säulen der zukünftigen privaten Altersvorsorge
Lindner skizzierte zwei Kategorien für die zukünftige private Altersvorsorge. Die krisengeschüttelte Riester-Rente bleibt bestehen, wird jedoch um eine Variante mit 80-prozentiger Beitragsgarantie erweitert. Lindner sagte: „Das erlaubt schon ein anderes, aus meiner Sicht besseres Chance-Risiko-Verhältnis.“ Diese Anpassung soll die Attraktivität der Riester-Rente steigern, nachdem in den vergangenen Jahren viele Verträge aufgrund geringer Renditen gekündigt wurden. Der Bestand dürfte weiterhin bei über 15 Millionen Verträgen liegen.
Das geplante private Altersvorsorge-Depot als zweite, völlig neue Kategorie bezeichnet Lindner „als den großen Paradigmenwechsel für unser Land“. Dieses Modell bietet Bürgern weitgehende Freiheit bei der Wahl ihrer Anlageprodukte, verzichtet jedoch auf eine Beitragsgarantie. Für das neue Instrument plant das Finanzministerium, eine Positivliste von Anlageklassen zu erstellen.
Riskante Anlageklassen bleiben außen vor
Lindner erklärte: „Im Gesetz werden wir vorgeben, in welche Anlageklassen investiert werden kann, also zum Beispiel ETFs oder auch Schuldverschreibungen.“ Auch Einzelaktien sollen möglich sein, während riskantere Produkte wie Krypto-Assets, Knock-out-Zertifikate oder kurz laufende Option für eine Förderung ausgeschlossen bleiben. „Diese höheren Anlageklassen sind nicht geeignet für ein Altersvorsorge-Depot, das öffentlich gefördert wird“, so Lindner weiter.
Der Finanzminister verwendete eine Metapher, um den Unterschied zwischen den beiden Optionen zu verdeutlichen: „Wenn die Riester-Rente das Schwimmen im Schwimmbecken mit Schwimmflügeln und Bademeister am Beckenrand ist, dann ist die neue Kategorie selbstbestimmtes Schwimmen in offenen Gewässern.“ Für Personen mit wenig Vorwissen in Sachen Finanzprodukten soll es ein Referenzdepot mit Fonds geben. Andere könnten sich ihre Produkte selbst aussuchen, heißt es in dem „Welt“-Bericht.
Ein Kernelement des neuen Konzepts ist die großzügigere staatliche Förderung. Im Detail plant Lindner folgendes:
Auf jeden eingezahlten Euro legt der Staat 20 Cent drauf, bis zu einem maximalen Eigenbeitrag von 3.000 Euro jährlich
Mindestens 120 Euro müssen die Menschen jährlich in den Vertrag einzahlen
Eltern bekommen eine Kinderzulage von 25 Cent je eingezahltem Euro, maximal 300 Euro im Jahr
Geringverdiener mit einem Einkommen bis 26.250 Euro bekommen 175 Euro Bonus
Berufseinsteiger unter 25 Jahren bekommen bis zu drei Jahre lang 200 Euro Bonus
Das sind die steuerlichen Vorteile
Ein weiterer Vorteil des neuen Systems liege in der steuerlichen Behandlung. Erträge, die während der Ansparphase erzielt werden, sollen zunächst im Depot bleiben und werden erst in der Auszahlungsphase besteuert, die teure Abgeltungsteuer entfällt. Dafür sind die Entnahmen in der Rente steuerpflichtig – zum Rentnersteuersatz. Lindner kündigte auch eine Änderung des frühestmöglichen Auszahlungszeitpunkts an. Dieser soll um drei Jahre auf 65 Jahre erhöht werden. Er begründete dies mit dem Ziel, Fehlanreize in Richtung auf Frühverrentung zu begrenzen.
Umsetzung könnte über Gesetztesverabschiedung hinausgehen
Der FDP-Politiker strebt an, das Gesetz noch in diesem Jahr zu verabschieden und im Laufe des Jahres 2025 umzusetzen. Allerdings räumte er ein, dass nicht alle Aspekte zum 1. Januar 2026 vollständig implementiert sein werden. Insbesondere die Einrichtung einer Vergleichsplattform für die verschiedenen, vom Bundeszentralamt für Steuern zertifizierten Produkte, werde mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die offensive Präsentation der Details seines Gesetzentwurfs dürfte den Druck auf seine Koalitionspartner erhöhen, um eine schnelle Verabschiedung zu forcieren. Vor allem das von den Grünen geführte Wirtschaftsministerium soll noch Änderungsbedarf angemeldet haben.
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