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Christoph Bruns: „Die Finanzbranche steht vor einer Renaissance des Aktienfonds“

Christoph Bruns
Christoph Bruns
Christoph Bruns ist Chef der Oldenburger Investmentboutique Loys und managt unter anderem den Aktienfonds Loys Global (WKN: 926229)

DAS INVESTMENT.com:
Alle Experten empfehlen nur noch Gold und Aktien. Wenn das Weltfinanzsystem tatsächlich zusammenbricht, welche Wert haben dann noch Aktien?

Christoph Bruns: In einem solchen Fall dürften Aktien zu den besten Anlagen gehören, die man sich wünschen kann. Denn Aktien verbriefen dem Anleger einen Anteil an einem realen Produktionsvermögen. Auch im Krisenfall müssen Nahrungsmittel und viele andere Bedarfsgüter hergestellt werden. Daran einen Anteil zu haben, ist viel wertvoller als nominale oder unproduktive Anlagen zu besitzen.

DAS INVESTMENT.com: Sehen Sie neben Aktieninvestments eine stärker kommende und zwingend notwendige Rolle von Investments in Private Equity?

Bruns: Der große Nachteil im Private-Equity-Bereich besteht in der fehlenden Liquidität und Verfügbarkeit für Anleger. Zudem ist der Sektor recht intransparent. Deshalb bleibt die klug betriebene Aktienanlage die Königsdisziplin im Investmentmanagement.

DAS INVESTMENT.com: Wieso stagnieren die Mittelzuflüsse bei Publikumsfonds? Liegt es an der aktuell durchschnittlichen Performance?

Bruns: Es gibt mancherlei Gründe, die für die schwachen Mittelzuflüsse bei Publikumsfonds sorgen. Dabei dürfte das Thema Performance noch am unwichtigsten sein.

Von Bedeutung ist die Diskriminierung gegenüber schlechteren, aber steuergeförderten Anlageformen. Auch die staatsmediale Erziehung der Bürger zur Unmündigkeit in Kapitalanlagefragen trägt zum Phlegma der Deutschen in Sachen Fondsanlage bei. Gleichwohl steht der Industrie eine Renaissance der Aktienfondsanlage bevor.   

DAS INVESTMENT.com: Wie erfolgt die Umstellung von Aktien-/Misch- und Rentenfonds, wie bei in- und ausländische Fonds, wenn eine Währungsreform kommt?

Bruns: Obwohl eine Währungsreform nicht wahrscheinlich ist, wäre der Umtausch nur ein rein technischer Akt. Wie schon bei der Einführung des Euro. Vermögen und Schulden werden gleichermaßen dann zum selben Satz umgerechnet.

DAS INVESTMENT.com: Kommt die Vermögenssteuer in Deutschland?

Bruns: Nein, eine Vermögenssteuer würde vom Verfassungsgericht abgelehnt. Die Diskussion über eine Vermögenssteuer ist als Zeichen des bevorstehenden Bundestagswahlkampfes zu sehen. Im Übrigen hat Deutschland kein Einnahmeproblem, wohl aber ein Ausgabenproblem.  

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