LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Christoph Bruns kommentiert Fed-Entscheid Zinswende: „Die größten Gefahren lauern bei Anleihen“

Seite 2 / 2

Gold wird fälschlicherweise von manchen Anlegern als Kapitalanlage gesehen, während es bestenfalls eine ungestreute Spekulation auf einen Metallpreis darstellt. Privatanleger sollten sich von Rohstoffengagements lieber fernhalten. Was für Gold gilt, sehen wir auch bei den meisten anderen Rohstoffen. Auffällig ist dennoch, dass die Baisse in diesem Bereich sehr ausgeprägt ist und mit den fallenden Kursen auch die Chancen auf künftige Erholungen steigen. 

Bei den Währungen, die sich in diesem Jahr stark bewegt haben, darf man nicht aus den Augen lassen, dass es sich hierbei jeweils um Austauschverhältnisse und keineswegs um Anlagegegenstände handelt. Ich neige zu einer antizyklischen Perspektive und könnte mir vorstellen, dass der Euro zwar eine Schwachwährung, jedoch gegenüber Dollar, Yen und Pfund durchaus nicht minderwertig einzustufen ist. Hier liegt vielleicht für die kommenden Monate positives Überraschungspotential.

Rechnen Sie mit einer Kapitalflucht aus Schwellenländern, wo es für Rentenpapiere noch ordentliche Rendite gibt, allerdings bei einem höheren Risiko, in die USA? 

Bruns: Eine Kapitalflucht heraus aus den Schwellenländern ist seit längerem zu beobachten und steht im Zusammenhang mit steigenden Zinsen in den USA, fallenden Rohstoffnotierungen sowie politischer Instabilität in den betroffenen Regionen. Tendenziell wird sich diese Tendenz fortsetzen, wenngleich die Emerging Markets aus markttechnischen Gründen eher überverkauft aussehen. 

Setzt die Fed-Leitzinserhöhung andere Notenbanken – insbesondere die EZB – unter Zugzwang, ebenfalls die Zinsschraube anzuziehen? 

Bruns: In der Europäischen Zentralbank wünscht man sich eine Rückkehr zur Zinsnormalität in den USA, weil der Euro dadurch abgewertet wird und der Zwang, weitere Lockerungsmaßnahmen durchzuführen, gebremst wird. In der Eurozone werden die Zinsen noch auf Jahre hinaus nominal und vor allem real negativ bleiben. 

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion