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Christoph Leichtweiß: Allzeithoch beim Dax – na und?

Christoph Leichtweiß
Christoph Leichtweiß
Investoren legen ihr Geld am Kapitalmarkt an, um Ihre zukünftige Kaufkraft zu steigern oder zumindest zu erhalten. Betrachtet man die Entwicklung der im Dax30 zusammengefassten deutschen Standardwerte, so stellt man eine beeindruckende Entwicklung fest.

Der Dax hat (inklusive seiner Vorgänger) von 482,95 Punkten im Jahr 1964 auf 8.181 im Mai 2013 zugelegt. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von rund 6 Prozent. Nominal sieht das gut aus. Berücksichtigt man zusätzlich die Entwicklung der Konsumentenpreise, ergibt sich ein etwas anderes Bild.

Die Kaufkraft wurde zwar immer noch gesteigert, aber der Wohlstand ist weniger stark gestiegen, als es die nominalen Zahlen versprechen. Im Schnitt reicht es da real kaum zu mehr als 2 Prozent Rendite pro Jahr. Ein Allzeithoch mit Grund zum Feiern sieht anders aus.

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Bei einem Wechselkurs von 1,95583 hätte ein Anleger vor 48,5 Jahren immerhin knapp 118.000 D-Mark anlegen müssen, um heute Euro-Millionär zu sein. Steuern und Kosten sind dabei nicht berücksichtigt.

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Zusätzlich zeigt ein Vergleich mit dem kleinen Bruder MDax, dass die Kapitalmarkttheorie durchaus ihre Berechtigung hat. So entwickeln sich kleine Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung langfristig besser als Große.

Grundsätzlich sollte man sich die Frage stellen, wer die am Aktienmarkt langfristig möglichen Renditen überhaupt verdienen kann. Versicherungen und institutionelle Anleger sind durch aufsichtsrechtliche Restriktionen und alte Garantien gehandicapt. Private Anleger haben es durch Emotionen und schlechtes Anlegerverhalten häufig ebenfalls schwer, die langfristigen Kapitalmarktrenditen wirklich zu vereinnahmen.

Das nominelle Allzeithoch beim Dax sollte daher ein Denkanstoß für alle Investorengruppen sein, ihr grundsätzliches Anlegerverhalten zu hinterfragen und für die Zukunft zu verbessern.

 

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