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Clean Shares auf Plattformen „Es ist leider oft mühsam“

Eduardo Mollo Cunha leitet den Vertrieb bei Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement
Eduardo Mollo Cunha leitet den Vertrieb bei Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement | Foto: Eyb & Wallwitz

DAS INVESTMENT: Welche Rolle spielen Clean Share Classes in Ihrem Haus?

Eduardo Mollo Cunha: Die Phaidros Funds haben diverse Clean-Shares-Varianten, überwiegend sogar ohne Mindestanlagesummen und somit für alle Anlegertypen zugänglich. Insofern spielen sie schon seit beinahe zehn Jahren eine große Rolle bei uns im Geschäftsmodell. Das Volumen, das in die Clean Shares angelegt wurde, macht mit derzeit rund 420 Millionen Euro zirka 80 Prozent vom Gesamtfondsvolumen aus.

Wie wollen Sie sich in Bezug auf Clean Share Classes weiter verhalten?

Cunha: Sie gewinnen immer mehr an Bedeutung. Aber dadurch, dass wir das Thema längst umgesetzt haben, ändert sich hier nichts. Und wie zuletzt im Jahr 2017 werden diese, wie auch die normalen Retail-Anteile, bei steigendem Gesamtfondsvolumen immer wieder im Pricing optimiert.

Woran erkennt man bei Ihnen eine Clean Share Class?

Cunha: Die jährlichen Verwaltungsgebühren sind je nach Clean-Share-Anteilsklasse zwischen 40 und 60 Prozent günstiger. Das alles erkennt man an den jeweiligen Factsheets, wo die Gesamtkosten aufgeschlüsselt sind.

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Welche Merkmale hat eine Clean Share Class?

Cunha: Sie haben keinen Ausgabeaufschlag, keine Vertriebsfolgeprovisionen und wie erwähnt sind die jährlichen Verwaltungsgebühren zwischen 40 und 60 Prozent günstiger als bei den normalen Retail-Anteilsklassen. Alle Anlegertypen dürfen hier investieren. Mindestanlagesummen gibt es nur für zwei der insgesamt acht Clean Share Classes der drei Phaidros Funds.

Für welche Dienstleistungen einer Fondsplattform würden Sie zusätzlich zahlen? Schließlich müssen die sich ja neue Umsätze erschließen.

Cunha: Nun vereinnahmen schon heute die Fondsplattformen zusätzlich zu den Vertriebsfolgeprovisionen der Fonds einen Teil der Servicegebühren beziehungsweise der sogenannten „All in Fees“, die Anleger an ihre Berater zahlen. Und dennoch ist es oft leider mühsam, dass Plattformen oder beispielsweise Direktbanken, die an Transaktionen verdienen, die Clean Shares der Fonds für den Handel für alle Anleger freischalten.

Allgemein ist es in unserer Branche ein Problem, dass Dienstleistungen immer quer subventioniert werden. Nichts anderes war es mit den Provisionen, die die Fondsplattformen, Direktbanken und so weiter von den Fonds erhalten. Ich gehe davon aus, dass die moderne Finanzdienstleistung sich immer mehr in Richtung „Welche Leistung erbringe ich und was verlange ich hierfür“ umorientiert. In anderen Worten: Zusätzlich zahlen geht nur, wenn zusätzlich etwas geleistet wird und das müssten Fondsplattformen dann ganz genau definieren, begründen und bepreisen. Parallel hierzu müssten wiederum Anleger realistische Preise für Depotführung und Transaktionen bekommen, die nicht von den Produktpartnerprovisionen quer subventioniert werden.

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