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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 4 Minuten
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Zukunft des Technologiesektors Cloud-Anbieter sollten dank robuster Geschäfte profitieren

Eröffnung eines Halbleiterwerks in Belgien in einer Zeit, in der auch die EU-Kommission auf Lieferkettensicherheit drängt
Eröffnung eines Halbleiterwerks in Belgien in einer Zeit, in der auch die EU-Kommission auf Lieferkettensicherheit drängt: Der Technologiemarkt gilt als weltweit profitabelster und innovativster Sektor. | Foto: Imago Images / Belga

Viele Technologiebereiche werden aktuell auf Vor-Corona-Niveaus gehandelt. Somit haben sie einen Großteil der Kursgewinne aus den vergangenen zwei Jahren wieder abgegeben. Letztere verdankten sie der vorgezogenen Nachfrage während der Lockdowns. In vielen dieser Branchen stießen Anleger in den vergangenen Monaten ihre Positionen wahllos ab. Aber es ist wichtig, sich klarzumachen, ob die Verkäufe lediglich der schlechten Stimmung oder doch einem grundlegend veränderten Wachstumspotenzial der Unternehmen zuzuschreiben sind.

Software

Mit einem durchschnittlichen Verlust von 23,7 Prozent seit Jahresbeginn hat der Softwarebereich besonders enttäuscht und stellt das Schlusslicht unter den Global Industry Classification Standard (GICS)-Branchen im MSCI ACWI Index. Trotz der für große, etablierte und profitable Anbieter wie Microsoft, Adobe und SAP typischen Resilienz straften Anleger Softwareschmieden durch die Bank ab. In den letzten zehn Jahren hatten sie zu den Spitzenreitern am Aktienmarkt gehört. Zuletzt aber litten viele Softwarefirmen darunter, dass die Branche weitgehend als unrentabel, verlustbringend und hoch bewertet gilt. Trotz des ansehnlichen Wachstums im ersten Quartal 2022, das über den Konsensprognosen lag, musste die Softwarebranche in den vergangenen zwölf Monaten einen erheblichen Kursrückgang hinnehmen. Bei den meisten war dies nicht durch ihre Fundamentaldaten begründet.

Unsere Einschätzung: Aus den überproportionalen Kursverlusten vieler und vor allem kleiner sowie mittelgroßer Softwarefirmen ergeben sich auf mittlere Sicht interessante Anlagechancen. Uns ist jedoch bewusst, dass Anleger wohl weiterhin risikoärmere Anlagen bevorzugen. Wir gehen daher im Softwaresektor sehr selektiv vor und konzentrieren uns auf Firmen mit starkem Wachstum und positivem freien Cashflow. Wachstumsstarken, teuer bewerteten Unternehmen mit hohem Cash-Bedarf könnte für den Rest des Jahres ein rauer Wind entgegenschlagen, da der Markt die Auswirkungen der Zinswende auf ihren inneren Wert neu bewertet. Geschäftsmodelle mit wiederkehrenden Umsätzen und konjunkturunempfindliche Geschäftsbereiche wie Cloud Computing oder Cybersicherheit könnten sich besser entwickeln, da Unternehmen in einem rezessiven Umfeld versuchen, Personalkosten durch effizientere Tools und Technologien einzusparen.

Halbleiter

Die Halbleiterindustrie hat sich in den vergangenen Jahren als einer der resilientesten Bereiche des Technologiesektors entpuppt, denn die Lieferkettenprobleme waren für die Hersteller von Vorteil. Nicht nur wegen kurzfristiger Belastungsfaktoren bewerten Anleger Halbleiterfirmen derzeit neu. Vielmehr setzt sich am Markt zunehmend die Erkenntnis durch, dass langfristig mit starker Chip-Nachfrage zu rechnen ist, die für ein starkes Wachstum in den nächsten zehn Jahren sorgen dürfte. Halbleiter kommen in immer mehr Konsumgütern – von Kinderspielzeug bis hin zu Elektrofahrzeugen – in immer größerer Zahl zum Einsatz. Dieser Trend wird sich fortsetzen und den Chip-Herstellern auf lange Sicht eine starke Nachfrage bescheren.

Auch Halbleiteraktien litten in der ersten Jahreshälfte unter den Marktschwankungen. Angesichts ihrer starken Kursentwicklung im Jahr 2021 erschienen sie überteuert, sodass sie in diesem Jahr überdurchschnittlich verloren. Im Schnitt verbuchte die Halbleiterbranche seit Jahresbeginn einen Kursverlust von 22 Prozent. Das macht sie zur zweitschlechtesten GICS-Branche im MSCI ACWI Index nach dem Softwaresektor.

Unsere Einschätzung: Im zweiten Halbjahr könnte vielen Halbleiterfirmen, deren Produkte in Erwartung höherer Chip-Preise sehr gefragt waren, eine Nachfrageflaute drohen. An unserer neutralen Einschätzung von Unternehmen mit engem Bezug zu Konsumgütern und zyklischen Produkten halten wir fest. Bei ihnen könnte die Nachfrage zurückgehen, da viele Verbraucher wegen der hohen Inflation den Gürtel enger schnallen und die Gefahr einer Rezession im nächsten Jahr zugenommen hat.

Demgegenüber erscheinen Chip-Hersteller attraktiv, die mit robusteren Geschäftsmodellen und einem stabileren Kundenstamm aufwarten, so etwa Anbieter von IT-Ressourcen auf Cloud-Basis (Hyperscaler) und Rechenzentren. Für Lichtblicke sorgen auf längere Sicht Marksegmente, denen wie Herstellern von Siliziumkarbid-Halbleitern langfristige Wachstumstrends wie die E-Mobilität zugutekommen.

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