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Cloud Computing Das Ende der Hardware

Der erste Universalcomputer der Welt vereinnahmte eine Fläche von knapp 140 Quadratmetern, die Fläche eines großzügigen Einfamilienhauses, und schaffte 5.000 Berechnungen pro Sekunde. Das war 1946. Gut 70 Jahre später steht Nutzern eine schier endlose Rechenleistung zur Verfügung, und das mit nichts als einer Internetverbindung und einem Gerät, das in eine Hand passt.

Beim Cloud Computing werden Daten auf einem Server-Netzwerk gespeichert und verarbeitet. Das Endgerät des Nutzers kann über das Internet Software, Datenbanken oder Rechenkapazitäten aus der Cloud nutzen und muss dafür kaum noch eigene Speicher- oder Rechenleistung aufbringen.

Deutsche Firmen setzen auf die Cloud

Für Unternehmen lösen die Anbieter von Cloud-Kapazitäten eine ganze Palette an Problemen. Wer die Cloud nutzt, muss weniger eigene Hardware warten. Schwankt der Bedarf an Rechenkapazitäten, etwa beim Ansturm auf ein neu eingeführtes Produkt oder während eines komplexen Forschungsprojekts, bietet die Cloud größere Flexibilität als es hauseigene Server könnten. Wachsende Unternehmen vermeiden mit der Cloud die hohen Anfangsinvestitionen für technische Infrastruktur. Und das sind nur einige von vielen Argumenten für Cloud Computing.

Der Erfolg der Technologie zeichnet sich in den Zahlen ab: 2011 nutzte in Deutschland ein gutes Viertel der Unternehmen Cloud-Dienste, 2017 waren es laut Statista schon zwei Drittel. 2019 sollen die weltweiten Ausgaben für Public-Cloud-Dienste auf 210 Milliarden US-Dollar anwachsen, eine Steigerung von 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, hat der Dienstleister International Data Corporation (IDC) errechnet. Bei einer Public Cloud mieten verschiedene Kunden Cloud-Kapazitäten aus einem Server-Netzwerk, die verbreitetste Art der Cloud. Bei einer Private Cloud hingegen werden Server-Kapazitäten nur von einer Organisation genutzt, um zum Beispiel mehr Sicherheit zu garantieren.

IT-Firmen werden zum Dienstleister

Viele Unternehmen, die einst Hardware oder Software-Lizenzen verkauften, bauen jetzt ihre Strategie um und werden zum Dienstleister. Statt einer einmaligen Software-Lizenz bieten sie Cloud-basierte Anwendungen als Abonnement an. Die Software wird ständig gewartet und aktualisiert und kann von jedem Gerät aus genutzt werden, da Infrastruktur, Programm und Dateien in der Cloud gespeichert sind. Dieses Modell heißt Software as a Service (SaaS).

2018 lag der Umsatz mit SaaS-Lösungen weltweit bei 72,2 Milliarden US-Dollar, bis 2021 könnte er dem IT-Marktforschungsunternehmen Gartner zufolge auf 113,1 Milliarden US-Dollar anwachsen.

Infrastructure as a Service (IaaS) ersetzt indes den Kauf und die Wartung von Hardware wie Servern und leistungsfähigen Computern durch eine Dienstleistung. Anstatt die technische Infrastruktur selbst anzuschaffen und zu betreiben, können Organisationen Kapazitäten mieten.

Das Prinzip findet zum Beispiel in der Forschung Anwendung. Mit Daten zu den seismischen Bewegungen der Erde lassen sich dreidimensionale Modelle der Strukturen im Erdinnern erstellen und basierend darauf Erdbeben simulieren. Die Berechnungen dafür sind nur mit Hochleistungscomputern möglich – oder eben mit einer IaaS-Lösung. Eine Infrastruktur in der Cloud kann so nicht nur Kosten sparen. Forscher aus aller Welt haben mit ihr Zugriff auf seismische Daten und Rechenkapazitäten, egal welche Hardware ihnen vor Ort zur Verfügung steht.

Cloud unterstützt Zukunftstechnologien

Von einer flexiblen und unbegrenzten Rechenleistung in der Cloud profitieren auch Unternehmen bei ihrer Big-Data-Strategie. IaaS-Lösungen ermöglichen es, Daten in der Cloud zusammenzuführen und auszuwerten, um in den riesigen Mengen unstrukturierter Informationen Muster zu entdecken und Schlüsse daraus zu ziehen – sei es, um Maschinen vorausschauend zu warten, Kundenbedürfnisse besser zu verstehen oder sichere autonome Fahrzeuge zu entwickeln.

Während der SaaS-Markt derzeit das größte Cloud-Segment darstellt, ist der IaaS-Markt der, der am schnellsten wächst. 2018 lagen die weltweiten Umsätze Gartner zufolge bei 31 Milliarden US-Dollar, 2021 sollen es 63 Milliarden US-Dollar sein. Ein derartiges Wachstum finden Anleger derzeit nicht häufig. Zwar ist ein verschärfter Wettbewerb vorprogrammiert, was Druck auf die Margen und Renditen ausüben dürfte. Doch der Wettbewerb kann auch Vorteile haben. So rechnet Hyun Ho Sohn, Fondsmanager des Fidelity Global Technology Fund, aufgrund der Rivalität zwischen verschiedenen Cloud-Anbietern mit steigenden Investitionen.

Videospiele ohne Gamer-Hardware

Unternehmen und Forschungsinstitute sind zudem nicht die einzigen, die Cloud-Dienste nachfragen. Ein kleineres, aber vielversprechendes Segment ist Cloud Gaming, sagt Sohn. „Immer breitere Teile der Bevölkerung zeigen Interesse an Videospielen“, sagt er. Diese werden grafisch ständig aufwändiger, sodass ein einfacher PC oder Laptop schnell überfordert wäre. Beim Cloud Gaming finden die komplexen Berechnungen des Spiels jedoch nicht auf dem Endgerät, sondern in der Cloud statt. An den Nutzer wird je nach Technologie zum Beispiel ein Video zurückgespielt, was auch einfache Computer gut bewältigen können. Zwar ist noch unklar, welches Geschäftsmodell beim relativ jungen Cloud Gaming erfolgreich sein wird, doch Google, Microsoft und andere Technologie-Riesen konkurrieren bereits mit eigenen Plattformen um Nutzer, beobachtet das Technikportal The Verge.

Cloud Computing ist für Verbraucher ein weitgehend unsichtbarer Bereich der Digitalisierung, doch er ist umso wichtiger, da er in allen Teilen der Wirtschaft Anwendung findet. Deshalb ist sich Sohn sicher: „Cloud Computing gehört zu den großen Trends, die das Wachstum in den nächsten fünf bis zehn Jahren aufrechterhalten können“.

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