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Co-Chef von Wisdom Tree Europe „Deutschland ist der größte ETF-Markt in Europa“

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Macht Ihren Europa- und Japan-ETFs die jüngste Euro- und Yen-Schwäche denn nichts aus?

McNeil: Unsere neuen ETFs basieren auf Indizes, die auf exportstarke Unternehmen setzen. Wir selektieren und gewichten die Unternehmen zudem auf Grund ihrer Dividenden. So haben Unternehmen in unserem Index gesündere Bilanzen und ein starkes Wachstumspotenzial. 

Die Exportneigung ermöglicht eine Outperformance während einer Erholungsphase und während sich die einheimische Währung abschwächt. Der Grund dafür: Der Preis für Güter und Dienstleistungen dieser Unternehmen wird für ausländische Käufer billiger. Das treibt die Nachfrage an.

Unser Research zeigt, dass sich bestimmte Aktienmärkte gut entwickeln, die Währung aber die Gewinne wieder zunichte macht. Dabei haben wir uns Deutschland, Europa und Japan angesehen. Wir haben die Historie in Perioden mit starker und schwacher Währung geteilt. Dabei zeigte sich, dass sich diese Märkte in Phasen in denen die Währung schwach war, signifikant besser entwickelten. 

Für Investoren rechnet es sich daher, die Währung abzusichern um gänzlich von den steigenden Kursen an den Aktienmärkten profitieren zu können. Dazu kommt noch, dass die Zeit in denen Währungen zur Schwäche oder Stärke neigen, für eine sehr lange Zeit anhalten können. Wir gehen davon aus, dass der Yen und der Euro erst am Anfang einer Schwächephase stehen, nicht zuletzt da sie sich zuvor zum US-Dollar über eine sehr lange Zeit sehr stark gezeigt haben. 

Wie setzen sich die Indizes für die beide Produkte, der WisdomTree Japan Hedged Equity und der WisdomTree European Hedged Equity Index zusammen? Sind die Unternehmen nach Marktkapitalisierung gewichtet oder gelten da andere Kriterien? 

McNeil: Wir sind überzeugt, dass es bessere Wege zur Strukturierung eines Index gibt als die Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Die große Schwachstelle bei den üblichen Indizes ist, dass größere Unternehmen mit der Zeit automatisch übergewichtet und im Index überrepräsentiert sind. Für den Investor bedeutet das eine Untergewichtung von kleineren und neueren Werten, die aber oft für eine Outperformance sorgen. 

In unseren Indizes wird nach der bezahlten Cash-Dividende der letzten zwölf Monate gewichtet. Je größer die bezahlte Dividende ist, desto größer ist das Gewicht im Index. Der markanteste Unterschied zu nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes besteht aber darin, dass das jährliche Rebalancing basierend auf unsere Methode die Zusammenstellung des Index signifikant verändert. 

Unser Rebalancing erlaubt es, die Aktien im Index nach dem fundamentalen Wert zu gewichten. Überbewertete Aktien verlieren an Gewicht, unterbewertete Aktien steigen. Die Strategie führt zu einer stärkeren Gewichtung von Midcaps, da diese höhere Dividenden zahlen. Das eröffnet das Potential für höhere Gewinne bei gleichzeitig sinkender Volatilität. 


Wie sichern Sie die Währungsschwankungen ab?

McNeil: Die Veränderung in Euro im Fonds wird auf monatlicher Basis in US-Dollars gehedged. Das stellt sicher, dass Anleger die von einer Outperformance der Aktien ausgehen, das Risiko eines schwachen Euros absichern können.  

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