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„Verbraucher sollten sich hüten“ Binance und Coinbase im Visier: US-Aufsicht SEC geht gegen Kryptobörsen vor

Changpeng Zhao
Changpeng Zhao: Der Binance-Gründer ist ins Visier der SEC geraten. | Foto: Imago Images / IP3press

Am Kryptomarkt wird es ungemütlich: Nachdem die SEC bereits am Montag 13 Klagen gegen die Kryptobörse Binance einreichte – macht sie nur einen Tag später beim Konkurrenten Coinbase weiter. Der Vorwurf lautet: Das Unternehmen biete Anlegern uneingeschränkten Zugang zu Krypto-Anlagen, die als Wertpapier einzustufen seien und für die sie Lizenzen benötigen – diese fehlen jedoch der Kryptobörse.

Konkret würde Coinbase die traditionellen Dienstleistungen einer Börse, eines Brokers und eines Vermittlers miteinander verknüpfen, ohne eine dieser Funktionen bei der Kommission registriert zu haben, wie es das Gesetz vorschreibt.

 

„Man kann die Regeln nicht einfach ignorieren, nur weil man sie nicht mag oder weil man andere Regeln bevorzugt: Die Konsequenzen für die Anleger sind viel zu groß“, kommentiert Gurbir S. Grewal von der SEC die Entscheidung. Demnach soll Coinbase sich der Problematik voll und ganz bewusst gewesen sein und sich absichtlich dem Gesetz verweigert haben.

„Die kalkulierten Entscheidungen von Coinbase mögen es dem Unternehmen zwar ermöglicht haben, Milliarden zu verdienen, doch geschah dies auf Kosten der Anleger, indem ihnen der zustehende Schutz vorenthalten wurde. Mit der heutigen Klage wollen wir Coinbase für seine Entscheidungen zur Rechenschaft ziehen“, so Grewal weiter.

Vorwürfe gegen Binance brachten den Stein ins Rollen

Erst am Montag reichte die SEC 13 Klagen gegen Binance und den Geschäftsführer (CEO) Changpeng Zhao ein. Die Aufseher werfen dem Unternehmen vor, eine nicht-lizenzierte Wertpapierbörse zu betreiben. Dabei soll Binance, Investoren mit irreführenden Kontrollmechanismen zur Marktüberwachung getäuscht haben. Dazu nutzten die Betreiber nach Angeben der SEC Scheinkontrollen, um das US-Wertpapiergesetz zu umgehen und vermögende US-Kunden auf ihren Plattformen zu halten.

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„Verbraucher sollten sich davor hüten, ihr hart verdientes Vermögen bei dieser Plattform zu investieren“, so SEC-Vorsitzender Gary Gensler.

 

Zusätzlich werden dem Unternehmen weitere Vorwürfe gemacht. Dazu gehört die Beschuldigung, Börsenumsätze durch Scheingeschäfte zu manipulieren und Kundengelder umzuleiten. Darüber hinaus werfen die Aufseher Binance vor, gezielt US-Tochtergesellschaften zu gründen, um Gesetze zu umgehen. „Die dreizehn Anklagen umfassen Täuschung, Interessenkonflikte, mangelnde Offenlegung und die bewusste Umgehung des Gesetzes“, so Gensler weiter.

Mit dem Ziel, die Vermögenswerte der Kryptobörse in den USA einzufrieren, hat die SEC am Dienstag einen Antrag auf eine vorübergehende einstweilige Verfügung bei einem amerikanischen Bundesgericht gestellt. Damit möchten die Aufseher, die Gelder der Binance-US-Kunden schützen und in den Vereinigten Staaten halten, bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist.

Die harte Linie der SEC ist für viele Marktakteure keine Überraschung. Nachdem bei der Kryptobörse FTX finanzielle Unregelmäßigkeiten in ihren Bilanzen aufgedeckt wurden und diese daraufhin zusammengebrochen war, forderten immer mehr Stimmen eine stärkere Regulierung im Kryptobereich.

 

 

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