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  • Aktien-Alternative: Wie viele Collectibles sollen ins Depot?

Von Lesedauer: 4 Minuten
Eine 1970 Paul Newman Daytona Rolex aus Edelstahl
Eine 1970 Paul Newman Daytona Rolex aus Edelstahl | Foto: IMAGO / UPI Photo

Ein fabrikversiegeltes Super Mario Bros-Videospiel wurde im Jahr 2021 für zwei Millionen US-Dollar verkauft. Ein seltener Mercedes 300 SLE Uhlenhaut Coupe hat im Jahr 2022 143 Millionen US-Dollar bei einer Auktion erreicht, ein neuer Höchstwert für Autos. Es scheint, als ob die Preise, die Sammler zu zahlen bereit sind, keine Grenzen mehr kennen. Es gibt teure Sneaker, Lego-Sets, Schallplatten.

Alternative Assets im Portfolio

Ist es deswegen an der Zeit, dass Vermögensverwalter auch diese Alternativen Investments in die Portfolien ihrer Mandanten aufnehmen? Was spricht für „Alternative Assets“?

Zuerst würde man anführen, dass diese Investments „non correlated“ sind, sich also von Schwankungen an der Börse nicht beeinflussen lassen. Fügt man solche Anlageklassen einem Portfolio hinzu, schwankt in der Theorie sein Wert im Zeitablauf weniger.

Zudem ist der Markt, auf dem diese Sammlerstücke gehandelt werden, noch nicht so stark reguliert wie etwa der Wertpapierhandel. Das bietet Anlegern mit Marktkenntnis, guten Kontakten und viel Erfahrung einen Vorteil vor anderen Sammlern.

 

Whisky liegt ganz vorne 

Ein Vermögensverwalter würde sich zuerst einen Überblick verschaffen wollen. Knight Frank gibt einen Luxus-Investment-Index heraus, der zeigt, wie gut sich einzelne alternative Anlageklassen über die letzten zehn Jahre entwickelt haben. Ganz vorne liegt Whiskey mit 373 Prozent, danach Autos mit 185 und Wein mit 162 Prozent Wertsteigerung. Grundsätzlich sind diese Anlagen also interessant – sogar interessanter als Aktien mit einer geschätzten Verdopplung alle zehn Jahre.

Nehmen wir mal (fälschlicherweise) an, der Vermögensverwalter ginge jetzt davon aus, dass die Champions der Vergangenheit auch die der Zukunft sein werden. Mangels eigener Kenntnisse würde er als nächstes einen Spezialisten für die genannten Anlageklassen suchen. Das wäre ein Fondsmanager, der Anleger an der Expertise in seinem Spezialgebiet teilhaben lässt, indem er einen öffentlich verfügbaren Investmentfonds dazu auflegt. Doch leider finden sich nur wenige Angebote. Es gibt zwar immer wieder Leuchtturm-Angebote, die versuchen, die einzelnen Themen in Fonds zu verpacken, aber das Angebot ist rar.

Tokens to the rescue!

Die Blockchain-Technologie eröffnet jedoch neue Möglichkeiten. Timeless Investments etwa erlaubt es, Anteile an Sammlerstücken in 50-Euro-Schritten zu kaufen. Wird eine Wertsteigerung beim Verkauf des Stücks erreicht, teilt man den Ertrag unter den Investoren auf. Die Prüfung der Ware, die Lagerung und die Versicherung übernimmt der Anbieter, der Investor entscheidet nur, in was er investieren möchte und wie viele virtuelle Anteile er übernimmt. So kann er seine Anlage auf mehrere seltene Stücke verteilen und sein Risiko senken.

 

Allerdings hält der Sammler hier sein begehrtes Einzelstück niemals in den Händen, er profitiert nur von der Wertsteigerung. Zudem kann er die Entscheidung für den Verkaufszeitpunkt bei manchen Investments nur in Abstimmung mit den anderen Investoren treffen, trägt das Risiko von Fälschungen und zahlt eine zweiprozentige service- und bis zu acht Prozent Verwahrungsgebühr.

Eine allgemeine staatliche Regulierung, wie etwa bei einer Geldanlage in einem Fonds durch die Wertpapieraufsicht, gibt es nicht. Zudem weiß der Verwalter auch nicht wirklich, welche Investition sich wirklich lohnen wird.

Was könnte man stattdessen investieren?

York Irmer ist Partner bei der Allington Investors AG in Bad Homburg
York Irmer ist Partner bei der Allington Investors AG in Bad Homburg © Allington Investors AG

Aktien sind im Vergleich zu einer mit Herzblut zusammengetragenen Sammlung einfach zu trocken. Weder kann man sie berühren, noch verbinden die meisten Investoren starke Emotionen mit ihnen. Die sekündliche Bewertung lässt sie volatil und unstet erscheinen, die sichere Lagerung einer Sammlung suggeriert dagegen Stabilität.

Aber bei Aktien ist der Schutz der Anleger dank der regulierten Börsen am höchsten, die Bewertung am fairsten und die Liquidität am größten. Für viele nicht so spannend, dafür aber auch in 50 Jahren noch was wert. Ob das bei Pokemonkarten auch der Fall ist, wird sich noch zeigen. Mein Fazit deswegen: Beimischen – ja, wenn man Ahnung hat, aber dann sollte es bei fünf Prozent oder weniger bleiben.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie hier. 

 

Investieren Sie in Collectibles wie Uhren, Wein oder Sneaker?

Ja, ich erwarte mir hohe Renditen
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