Comdirect-Studie Jeder Haushalt verliert durch falsches Sparen 872 Euro pro Jahr
Die Niedrigzinsphase fordert ihren Tribut – nicht nur bei Banken und Versicherungen, sondern auch bei den Verbrauchern. Die Leitzinsen liegen bei null Prozent, Spar- oder Tagesgeldkonten werfen seit geraumer Zeit Erträge ab, die noch nicht einmal die Inflation ausgleichen können. Sie erwirtschaften sogar negative reale Renditen. Die Folge für die Sparer: Ihr Vermögen schrumpft mit der Zeit.
Plastisch dargestellt hat das vor einiger Zeit die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management: Sie ließ im Rahmen einer Werbekampagne das Guthaben deutscher Haushalte – rund 2 Billionen Euro – in Zahlen aus einem Eisblock schneiden und diese öffentlich abschmelzen.
Es drohen 14.000 Euro Verlust
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Eine Studie der Bank Comdirect legt jetzt einmal mehr Ergebnisse vor, die Verbraucher aufschrecken sollen und die auch Beratern eine gute Vorlage liefern, um Kunden zu einer lukrativere Geldanlage zu animieren: Im ersten Quartal 2017 lag der Realzins in Deutschland durchschnittlich bei -1,6 Prozent. Unter diesen Bedingungen verlieren alle Haushalte zusammen 34,2 Milliarden Euro pro Jahr – das sind 872 Euro pro Haushalt oder 413 Euro pro Person, warnen die Studienautoren.
Bereits in der Vergangenheit haben die Verbraucher durch niedrige Verzinsung von Spareinlagen, Tages- und Festgeldkonten Geld eingebüßt: Jeder deutsche Haushahalt hat laut Comdirect seit Oktober 2010 im Durchschnitt 1.300 Euro verloren. Und der Trend werde sich noch beschleunigen. Da sich der Realzins voraussichtlich weiterhin negativ entwickeln werde, könnte das Vermögen deutscher Haushalte bis 2036 um weitere 14.000 Euro abschmelzen, heißt es in der Studie.