Comgest-Fondsmanager Christophe Nagy zur US-Wahl „Unsere Investments können alle politischen Phasen erfolgreich überdauern“
Die US-Wahl ist entscheiden und Republikaner Donald Trump wird erneut Präsident der Vereinigten Staaten. Was bedeutet das für die US-Konjunktur? „Der Wahlsieg Trumps dürfte Unternehmensgründer motivieren“, sagt Nagy drei Tage nach der Auszählung. Der Fondsmanager und US-Aktienchef der französischen Fondsgesellschaft Comgest erwartet gerade von Small- und Mid-Cap-Gesellschaften, die in großer Zahl den republikanischen Kandidaten bereits im Wahlkampf unterstützt haben, nun eine zunehmende Bereitschaft zu investieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Der US-Wirtschaft werde dies zugute kommen. Nagy selbst allerdings investiert mit seinem Comgest Growth America in rund 30 Aktien-Schwergewichte, die im Schnitt mehr als 200 Milliarden Euro Marktkapitalisierung haben.
Grundsätzlich bezweifelt der Fondsmanager zudem, dass der neue Präsident seine vielfältigen Wahlversprechen allesamt einlösen kann. „Es ist allgemein bekannt, wie schwierig es ist zu beurteilen, ob die im Wahlkampf gegebenen Versprechen tatsächlich politisch umgesetzt werden. In einigen Fällen handeln die Kandidaten nach ihrer Amtsübernahme genau gegenteilig zu ihren Wahlversprechen“, so Nagy.
Trump hielt seine Versprechen in der ersten Amtszeit nicht
Und nennt ein Beispiel: „Der kommende Präsident Trump etwa warb vor seiner ersten Amtszeit im Jahr 2016 als Kandidat mit der Beteuerung, die Staatsverschuldung der USA zu senken. Während seiner vierjährigen Präsidentschaft stieg diese jedoch bis Oktober 2020 von 19 Billionen auf 27 Billionen US-Dollar.“
- Auflegung: 16.05.2000
- Ertragsverwendung: thesaurierend
- ISIN: IE0004791160
- Performance YTD: 23,21%
- Performance 1 Jahr: 31,97%
- Performance 3 Jahre: 36,54%
- Performance 5 Jahre: 113,20%
- Performance 10 Jahre: 290,83%
- Performance 20 Jahre: 549,82%
- SRI: 5
- Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,93
- Tracking Error 5 Jahre: 5,74
- Volatilität 5 Jahre: 15,67%
- Volumen in Mio. EUR: 971
- Währung: USD
Auf kürzere Sicht profitieren Aktionäre von allen US-Wahlergebnissen
Der kurzfristige Effekt des Wahlausgangs werde auf dem Kapitalmarkt auch oftmals überschätzt: „Die historischen Renditen des S&P 500 zeigen, dass Aktien in Wahljahren tendenziell eine positive Performance erzielen, unabhängig davon, welche politische Partei die Präsidentschaft gewinnt.“ Politische Ereignisse wie Wahlen nimmt Nagy nach eigenem Bekunden daher selbstverständlich zur Kenntnis, diese „sollten aber nicht unsere Anlageentscheidungen prägen“.
Comgest verfolge wie bei all seinen Fondskonzepten auch auf dem US-Aktienmarkt eine sogenannte Quality-Growth-Strategie: „ Wir stellen unsere Portfolios aus qualitativ hochwertigen Unternehmen zusammen, die über zweistelliges Gewinnwachstum, großen Cashflow, hohe Markteintrittsbarrieren, starke Fundamentaldaten sowie ausgeprägte Wettbewerbsvorteile verfügen.“
Diese Unternehmen profitieren in der Regel von langfristigen Wachstumstrends und einer überdurchschnittlichen Preissetzungsmacht, wie etwa im Gesundheitswesen und in der Software-Branche, die Nagy besonders am Herzen liegen. Kurzfristige Schwankungen nach Wahlergebnissen oder anderen politischen Entwicklungen könnten diese Investments meist klaglos überstehen.
Um Risiken der kommenden Trump-Herrschaft entgegenzuwirken, haben Nagy und sein Team bereits Maßnahmen ergriffen. Stichwort Migration: „Wir vermeiden häufig zyklische und personalintensive Branchen, da wir sie als besonders anfällig für Veränderungen in der Einwanderungspolitik ansehen.“ Auch die Gefahren möglicher neuer Zollstreitigkeiten will Nagy begrenzen: „Unternehmen mit gut diversifizierten Lieferketten schätzen wir, da wir glauben, dass diese in Zeiten von Zöllen oder anderen Handelsschranken flexibler agieren können.“
Qualitätswachstumsunternehmen sollten in der Lage sein, alle Zyklen von Präsidentschaftswahlen zu überdauern, ist der Comgest-Manager überzeugt. „Unser klares Ziel ist es, langfristige Renditen zu erwirtschaften, die nicht entscheidend davon abhängen, welcher Präsident im Oval Office sitzt.“