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Für bessere Anlageergebnisse Warum ein konstruktivistischer Ansatz in der Unternehmensansprache weiterbringen kann

Von in Werte schaffen mit aktivem 360°-AnsatzLesedauer: 6 Minuten
Werbeplakat für Call of Duty, die weltweit meistverkaufte Videospielserie, am Times Square in New York
Werbeplakat für Call of Duty, die weltweit meistverkaufte Videospielserie, am Times Square in New York: Bei Activision hatte MFS Investment Management Bedenken hinsichtlich der Unternehmenskultur. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts

Wir sind der Überzeugung, dass konstruktive Verantwortung diesem Ziel in hohem Maße dient. Es geht hierbei nicht nur um die Erfüllung einer Pflicht, sondern auch um Zusammenarbeit und Verständnis. Diese Herangehensweise verschafft uns einen analytischen Vorteil und kann als Quelle für die Erzielung von Alpha-Renditen dienen.

In der Investmentbranche herrscht weitgehend die Auffassung, dass es bei der Anlageverwaltung um eine binäre Entscheidung geht: Entweder man ist ein Aktivist oder man verhält sich passiv. Diese Sichtweise halten wir für zu eindimensional. Tatsächlich existieren zahlreiche Formen effektiver Anlageverwaltung. So haben Wissenschaftler der Universität Oxford eine Studie zu den vier Formen der Anlageverwaltung veröffentlicht: Konservatismus, Opportunismus, Konstruktivismus und Aktivismus.

Was ist Konstruktivismus? Ein Einblick in die Anlagephilosophie von MFS IM

Bei MFS verfolgen wir einen konstruktivistischen Ansatz. Das bedeutet nicht, dass wir davor zurückschrecken, bei Bedarf die Eskalationsstufe zu erhöhen. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass die besten Ergebnisse am ehesten durch starke Beziehungen und regelmäßigen Dialog mit den Unternehmen erzielt werden können, in die wir investieren.

Grundlegende Merkmale unseres Ansatzes:

  • Kollaborative, offene Sprache
  • Konsensorientiert
  • Beziehungsaufbau
  • Investor kennt das Unternehmen
  • Qualitatives Engagement                        

Werkzeuge für eine effektive Aktionärsbeziehun:

  • Regelmäßiger Austausch von beiden Seiten
  • Aktive Eigentümerschaft (einschließlich Stimmrechtsausübung)
  • Privater Dialog
  • Investorenzusammenarbeit

Wir sind überzeugt, dass unser langfristiger, konstruktiver Stewardship-Ansatz der beste Weg ist, um unsere Pflicht gegenüber unseren Kunden zu erfüllen. Wir schätzen es sehr, dass wir dadurch in der Lage sind, Mehrwert zu schaffen, der so komplementär zu unserem Anlageprozess ist. Wir werden weiterhin folgende Praktiken verfolgen:

  • eine ergebnisorientierte Einbindung, die auf einer tiefgehenden Kenntnis des Unternehmens basiert
  • eine hochgradig kollaborative, langfristige und beharrliche Einbindung
  • wir ziehen Unternehmen zur Rechenschaft, anstatt sofort zu Ausschluss oder Desinvestition zu greifen oder in unseren Taktiken übermäßig aggressiv oder kurzfristig orientiert zu sein.

Konstruktivismus in der Praxis

Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen, wie MFS Investment Management den Konstruktivismus nutzt, um unser Investmentteam über thematische Fragestellungen zu informieren, die unsere Beteiligungen beeinflussen. Die Beispiele zeigen, wie wir Corporate-Governance-Bedenken durch Stimmrechtsausübung adressieren. Deutlich wird aber auch, wie wir aus unseren Fehlern lernen.

Unternehmensführung bei Fuji Soft auf dem Prüfstand

Unser Investmentteam hat mehrere Gespräche mit Fuji Soft geführt, um erhebliche Bedenken hinsichtlich der Aufsicht des Vorstands und der Entscheidungsfindung im Unternehmen anzusprechen. Zu Beginn unseres Engagements wies Fuji Soft den niedrigsten Gewinnmargen im IT-Dienstleistungssektor in Japan auf und gehörte zu den am schlechtesten performenden Immobilienentwicklern des Landes. Die finanzielle Situation des Unternehmens, gepaart mit Nepotismus, einem Mangel an Unabhängigkeit und Dysfunktionalität in den Managementgremien, veranlasste einen externen aktivistischen Aktionär dazu, einen Antrag einzureichen. Dieser Antrag sprach sich gegen die Wiederwahl jedes einzelnen Geschäftsführers aus, einschließlich des CEO, und unterstützte die Ernennung vollständig unabhängiger Direktoren.

 

In vielen Punkten stimmten wir den Bedenken bezüglich des Managements des Unternehmens zu und entschieden uns daher, den Aktionärsantrag zur Ernennung neuer Geschäftsführer zu unterstützen. Das Ergebnis: Ende 2022 war Fuji Soft unangefochten die IT-Dienstleistungsaktie in Japan, die sich am besten entwickelte. Es liegt nahe, dass wir richtig damit lagen, die Performance der Fuji-Soft-Aktie auf die schlechte Unternehmensführung und unternehmensinterne Kapitalallokation zurückzuführen. Eine Erkenntnis, die wir ohne den Dialog mit dem Management nicht gewonnen hätten.

Einflussnahme auf das Unternehmen Check Point in Bezug auf Klimarisiken und -chancen

Im Jahr 2021 sandte MFS Investment Management einen Brief zum Thema Klima an die Geschäftsführungen seiner 700 größten Beteiligungen. Ziel dieses Schreibens war es, Unternehmen für die finanzielle Relevanz von Klimarisiken und -chancen zu sensibilisieren. Die Hoffnung dahinter: Eine verbesserte Offenlegung von CO2-Emissionen und die Festlegung ambitionierter Ziele. Während viele Unternehmen positiv reagierten, stach eines besonders hervor: Check Point, ein amerikanisch-israelisches Softwareunternehmen, kündigte für das Jahr 2022 ein Engagement für Klimaneutralität an. Die Geschäftsführung von Check Point teilte uns per E-Mail mit, dass unser Brief maßgeblich zur Einführung dieser Ziele beigetragen hat.

Wo wir danebenlagen – Ein Lernprozess am Beispiel von Activision…

Investieren ist eine komplexe Angelegenheit. Selbst die versiertesten Anleger liegen nicht immer richtig. Um die Tragweite dieser Komplexität zu veranschaulichen, wollen wir am Beispiel zeigen, wo wir nicht richtig lagen und inwieweit wir daraus wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. Wir sind der Überzeugung, dass diese Art der Selbstreflexion zu besseren Anlageentscheidungen in der Zukunft führen wird.

Im Jahr 2021 hatten wir ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Unternehmenskultur und der Arbeitsumgebung bei Activision. Diese Bedenken veranlassten unseren Analysten, die Aktie des Videospiele-Anbieters mit Sitz in den USA von einem „Kaufen“- auf ein „Halten“-Rating herabzustufen. Einige Portfoliomanager verkauften daraufhin die Aktie. Der nächste Quartalsbericht des Unternehmens bestätigte unsere Bedenken: Die Kultur bei Activision schien die Fähigkeit des Unternehmens zu beeinträchtigen, neue Produkte im vom Markt erwarteten Zeitrahmen zu liefern. Dies führte zu einem erheblichen Kursverfall der Aktie.

Wer sich von der Aktie trennte, hatte indes das Nachsehen: Microsoft nutzte die Schwächephase von Activision aus, um es zu übernehmen und auf Kurs zu bringen. Dieses Beispiel verdeutlicht: Selbst eine „richtige“ Einschätzung zu einem finanziell relevanten Nachhaltigkeitsthema muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich von einem Wertpapier trennen sollte.

…. und Bayer AG

Wir sind langfristige Eigentümer von Bayer AG gewesen. Das Unternehmen hat aufgrund der gesundheitlichen Auswirkungen seiner chemischen Produkte, die Bayer AG nach einer Übernahme zu produzieren begann, erhebliche Kontroversen ausgelöst. Unsere Einschätzung bei der Übernahme war, dass das Mutterunternehmen ein verantwortungsvolleres Management für die Vermögenswerte und Produkte der neuen Tochtergesellschaft bieten würde, von denen einige sehr begehrt sind (zum Beispiele dürreresistente Saatgüter).

Leider haben wir die mit diesen Produkten verbundenen Rechtsrisiken trotz intensiver, fortlaufender Forschung zu diesem Thema und dem Risiko nicht ausreichend gewürdigt. Unsere Erwartung war, dass das rechtliche Risiko letztlich geringer ausfallen würde, als es sich tatsächlich erwiesen hat, und dass andere positive Aspekte des Geschäfts dies kompensieren würden – was bisher nicht der Fall war. Auch dieses Beispiel unterstreicht die komplexe Natur der nachhaltigen Kapitalanlage und die Notwendigkeit, alle relevanten Grundlagenfaktoren präzise zu berücksichtigen.

 

Mehr zu den Strategien im nachhaltigen Investieren von MFS Investment Management erfahren Sie hier

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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