Studie Corona-Lockdown machte die Versicherungsbranche fit – nicht fett
Es sind wohl alle Branchen von den Maßnahmen betroffen, die die deutsche Regierung anlässlich der Corona-Epidemie ab dem Jahr 2020 verhängt hat. Sicherlich wird allen zuerst die Gastronomie einfallen, die direkt durch Schließungen geschädigt wurde. Die produzierende Industrie musste schließen, sofern sie nicht als essenziell galt – das alles ist jedem bekannt, der aufmerksam die Pressemeldungen der vergangenen zwei Jahre verfolgt hat. In einer Studie wollten wir nun herausfinden, welche Auswirkungen es für die Versicherungswirtschaft gab. Und die Ergebnisse waren für alle Seiten eine Überraschung.
Die Grundlage unserer Studie war eine Umfrage unter mehr als 3.000 Anlageberatern, Versicherungsmaklern und gebundenen Versicherungsvermittlern. Der Fragebogen hatte den Zweck, herauszufinden, welche realen Auswirkungen durch die gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen für die Kolleginnen respektive Kollegen entstanden sind.
Die Studie können Sie hier einsehen.
Nach all den Maßnahmen, Lockdowns und ihren Folgen hatten wir mit einer großen bundesweiten Depression bei den Bundesbürgern gerechnet und am Ende mit einer Rezession der Wirtschaft. Gespannt erwarteten wir also die Erkenntnisse aus der Befragung.
Die Studie im Detail
Die Befragten wurden über die gesamte Branche gestreut, so dass bei den Maklern und Beratern sowohl Angestellte als auch Selbständige waren, spezialisierte und allgemeine Berater, sowie freie und solche, die an eine Gesellschaft gebunden sind.
Hallo, Herr Kaiser!
Unsere Fragen waren darauf ausgerichtet, herauszufinden, ob sich allgemeine Trends nach der Pandemie-Ausrufung abgezeichnet haben, ob sich das Verhalten der Kunden erkennbar geändert, und ob sich die Branche an sich durch die neue Situation verändert hat.
Einige der Erwartungen wurden bestätigt. So konnte nur weniger als ein Drittel der Befragten aussagen, dass keine Mandanten um Stundung oder Leistungsreduktion gebeten haben. Bei denen, die ihre Leistungen verkleinern wollten, wurde der Rotstift hauptsächlich bei der Altersvorsorge und bei Lebensversicherungen angesetzt. Ein deutliches Zeichen für fehlende Weitsicht. Dieser Trend wiederholte sich auch bei Kunden, die eine Versicherung ganz kündigen wollten.
Quelle: COVID-19 Studie
Die deutlichste Entwicklung war allerdings die eindeutige Hinwendung zur Digitalisierung. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, regelmäßig per Videokonferenz Beratungen durchzuführen. Auch andere digitale Mittel, wie E-Mail, Video-Chats, Apps wie Simplr oder voll automatisierte Online-Portale erleben eine Hochphase seit dieser Zeit. Zuvor hat man diese Medien zur Kenntnis genommen, seither sind diese nicht mehr wegzudenken.