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Corona-Kampf und die Folgen „Wir nähern uns dem bedingungslosen Einkommen“

Corona-Spezialisten auf dem Weg zu einem Flugzeug, das sie vom chinesischen Fuzhou nach Italien bringen soll: In China ebbt die Corona-Welle bereits wieder ab.
Corona-Spezialisten auf dem Weg zu einem Flugzeug, das sie vom chinesischen Fuzhou nach Italien bringen soll: In China ebbt die Corona-Welle bereits wieder ab. | Foto: imago images / Xinhua / Wei Peiquan

Der Ausbruch des Corona-Virus trifft eine globalisierte Wirtschaft, die gerade dabei war sich zu erholen. Zudem hat das Virus offengelegt, dass wir weltweit unzureichend darauf vorbereitet sind, eine Gesundheitskrise dieses Ausmaßes zu bewältigen – auch wenn es Unterschiede zwischen den Ländern bei der Viruseindämmung gibt.

Die Folgen der Krise werden auf jeden Fall sehr schwerwiegend sein, auch wenn die Krise ein Enddatum haben wird. Wann das sein wird, ist nach wie vor unklar. Klar ist nur, dass sie erst endet, wenn die Ausbreitung des Virus eingedämmt ist und/oder wenn ein Impfstoff gefunden wird. Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wann das der Fall sein wird. Und es ist schwierig, den wirtschaftlichen Schaden abzuschätzen, den die Krise verursacht.

Fest steht auf jeden Fall, dass langfristig gesehen die Art und Weise auf dem Prüfstand steht, wie unsere Gesellschaften funktionieren und sich organisieren. Sicher ist auch, dass auf kürzere Sicht die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen sehr erheblich sein werden.

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Immer mehr Experten gehen davon aus, dass die derzeitigen Marktausschläge das Ausmaß der Krise von 2008 übertreffen werden, die damals die schlimmste seit 1929 war. 2008 haben die wichtigsten Aktienindizes etwa die Hälfte ihres Wertes verloren. In der gegenwärtigen Krise ist der S&P-500-Index um 32 Prozent und der Eurostoxx-Index um 35 Prozent seit den Höchstständen im Januar dieses Jahres gesunken.

Die ersten Schätzungen zum Konjunktureinbruch in China sind massiv und waren bis vor zwei Monaten unvorstellbar. China, das als erstes Land vom Virus betroffen war, befindet sich in einer Rezession mit einem geschätzten BIP-Rückgang von fast 6 Prozent im ersten Quartal. In der Eurozone gibt es noch keine wirklich verlässliche Schätzung, weil es noch zu früh ist, aber ein Rückgang des BIP im zweiten Quartal um etwa 15 Prozent auf Jahresbasis scheint Konsens zu sein. In Deutschland wird für dieses Jahr ein Rückgang des BIP um 5 Prozent geschätzt. In den Vereinigten Staaten sind die Schätzungen sehr unterschiedlich. Dabei fällt eine mögliche Entwicklung auf: Der Präsident der Fed von Saint Louis, James Bullard, erwartet, dass die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten im zweiten Quartal aufgrund der vielen Unternehmensschließungen 3 Prozent erreichen wird. In einer Momentaufnahme rechnet er mit einem Rückgang des US-amerikanischen BIP um 50 Prozent. JP Morgan und Goldman Sachs erwarten einen Rückgang um 14 Prozent beziehungsweise 24 Prozent im zweiten Quartal auf Jahresbasis.

Das Problem ist, dass diese plötzliche Kontraktion der Wirtschaft wahrscheinlich eine Kettenreaktion auslösen wird, was leicht vorstellbar und beunruhigend zugleich ist: Der Stopp beziehungsweise das Herunterfahren der meisten Tätigkeiten des Wirtschaftslebens aufgrund der allgemeinen Eindämmung des Virus wird unweigerlich zu Konkursen führen. Dies könnte durch die hohe Anzahl der Ausfälle wiederum zu einer Bankenkrise und damit zu einem Stopp der Kreditvergabe an die Wirtschaft führen.

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