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Corona-Kampf und die Folgen „Wir nähern uns dem bedingungslosen Einkommen“

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Vor diesem Hintergrund ist eine einschneidende Reaktion der Zentralbanken und Regierungen geboten. Einige konkrete positive Maßnahmen sind bereits getroffen worden, und es werden wahrscheinlich noch weitere folgen:

Die Zentralbanken waren die ersten, die gehandelt haben. Die Federal Reserve hat ihre Leitzinsen sehr schnell gesenkt und brachte die Spanne für die monetären Zinssätze auf den niedrigsten Stand seit 2009, und zwar auf 0 Prozent/0,25 Prozent. Dadurch ist der Abstand der Zinssätze in den USA zu denen in der Eurozone weiter gesunken und damit allerdings auch der Spielraum für eine Lockerung der Leitzinsen enger geworden.

Zudem haben die Zentralbanken eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Anleihemärkte angekündigt: Ankaufspakete von Staats- und Unternehmenspapieren in Höhe des gleichen Betrages von 750 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 750 Milliarden Euro.

Wichtig und ermutigend ist außerdem, dass in der Eurozone ein einvernehmliches Bewusstsein für das Ausmaß der Herausforderung besteht, was nicht immer der Fall war. Auch Änderungen der Bedingungen für das Anleihekaufprogramm wurden vom Markt recht gut aufgenommen. Die EZB hat nun die Möglichkeit, beispielsweise italienische Anleihen zu kaufen, ohne die entsprechenden deutschen Wertpapiere kaufen zu müssen. Diese Maßnahme hat bereits einige Früchte getragen, da sich die Spreads der Peripherieländer nach einer starken Einengung in der Vorwoche inzwischen halbiert haben.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass die beiden großen Zentralbanken bereit sind, noch weiter zu gehen und erklärt haben, dass ihre Mittel unbegrenzt seien.

Die Regierungen der verschiedenen Staaten sind ziemlich schnell nachgezogen und haben eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet: Die Erhöhung der Staatsausgaben, um die Kaufkraft und Investitionen zu stützen, die Gewährung von Kreditbürgschaften für Einzelpersonen und Unternehmen sowie die Bereitstellung von zahlreichen weiteren Finanzhilfen.

Es wäre mühsam, auf alle Zahlen im Einzelnen einzugehen, aber die Summen dürften insgesamt recht hoch sein und werden wahrscheinlich den Schuldenstand im Verhältnis zum BIP um etwa 10 bis 15 Prozentpunkte erhöhen. Die Schuldenquote Frankreichs beispielsweise dürfte am Ende dieser Krise von 100 Prozent auf 115 Prozent des BIP steigen, die Italiens von 135 Prozent auf fast 150 Prozent und die Deutschlands von 60 Prozent auf 70 bis 80 Prozent.

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