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in Politik & GesellschaftLesedauer: 3 Minuten

Studie der DZ Bank Corona-Krise animiert Deutsche zum Sparen

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Nun hat die Krise einen weiteren Effekt verursacht – vermutlich waren es vor allem die deftigen Markteinbrüche von Februar und März: Viele Deutsche haben die niedrigen Kurse genutzt und sich neu an den Kapitalmarkt herangetraut. Branchenbeobachter berichteten in der ersten Jahreshälfte von einer Flut an Depotneueröffnungen.

In der Tat flossen hierzulande im ersten Quartal 2020 bereits 11,4 Milliarden, im zweiten Quartal dann bemerkenswerte 13,0 Milliarden Euro Vermögen in Aktienanlagen. Das seien die mit Abstand höchsten Zuflüsse seit Ausbruch der Finanzmarktkrise, heißt es von der DZ Bank. Bei aller Freude, die weite Teile der Geldanlageindustrie ob der neuen deutschen Aktienlust erfasst haben dürfte, mag die DZ-Studie dennoch keine Euphorie aufkommen lassen. Denn auch 13 Milliarden Euro Aktien-Zuflüsse nehmen sich noch recht bescheiden aus – gegenüber knapp 76 Milliarden Euro, die zeitgleich neu in Bargeld oder Sichteinlagen gehortet wurden. Die Aktieneuphorie betreffe nur einen kleinen Ausschnitt der hiesigen Privathaushalte, betont man bei der DZ Bank.

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Die Autoren resümieren: „Im langjährigen Vergleich bleibt die Sachvermögensbildung privater Haushalte hinter der Geldvermögensbildung zurück.“ Auch wenn seit 2014 die privaten Ersparnisse kräftig gewachsen seien, sei das Geld vor allem in die Geldvermögensbildung geflossen – also vor allem in Bargeld und Sichteinlagen. Sachvermögen – zu dem auch die Aktienanlage zählt – seien dagegen in vergleichsweise sehr viel geringerem Maß gebildet worden.

Die Aktieneuphorie nach dem Frühjahrscrash sei insgesamt ein zu schwacher Effekt gewesen, „um dem wachsenden Geldanlagestau wirklich etwas entgegenzusetzen“, heißt es in der DZ-Bank-Studie.

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