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Corona-Krise Diese Policen erleben einen Nachfrage-Boom

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Damit wird derzeit für immer mehr Menschen eine Versicherung interessant, die in wirtschaftlich guten Zeiten ein Schattendasein fristet: die Arbeits-Rechtsschutzversicherung. Zu diesen Policen registrierten die Betreiber des Vergleichsportals Check24 zuletzt viermal so viele Anfragen wie sonst. Jedes dritte Gespräch mit den Kundenberatern zu Rechtsschutzversicherungen betreffe das Arbeitsrecht.


Deutlich zugenommen hätten demnach aber auch Fragen zu stornierten Reisen oder gestundeten Zahlungen aufgrund von Einkommenseinbußen. Diesen Trend bestätigen die großen Rechtsschutzversicherer: „Auch wir sehen einen Anstieg bei Fragen zum Vertrags- und Arbeitsrecht”, zitiert die Nachrichtenagentur DPA einen Sprecher der Allianz, dem nach verdienten Bruttobeiträgen gemessen zweitgrößten Anbieter in diesem Marktsegment. Deutscher Platzhirsch ist jedoch die Arag. Die Düsseldorfer haben aufgrund des enorm gestiegenen Anrufaufkommens einen speziellen Hotline-Service per Chatbot eingerichtet.

Auf telefonische Rechtsberatung setzt derzeit auch Joachim Schabacker, Vertriebsleiter beim drittplatzierten Mitbewerber Roland Rechtsschutz. Denn: „Wir merken, dass sich aktuell viele Menschen Gedanken um die rechtlichen Aspekte der Corona-Krise machen. Das betrifft ganz verschiedene Lebensbereiche: Beim Thema Arbeit gibt es beispielsweise viele Fragen zu Homeoffice, Kinderbetreuung oder Kurzarbeit. Aber auch Dauerschuldverhältnisse sind oft unklar, zum Beispiel Miete oder Darlehen.“

Solche teilweise kostenfreien Service-Angebote helfen auch Nichtkunden, die für einen bereits eingetretenen Rechtsfall keine Rechtsschutz-Police rückwirkend abschließen können. Und für jüngst unterschriebene Policen gilt eine Wartefrist von mehreren Monaten. Um sich aber für juristische Kämpfe mit dem Arbeitgeber, Reiseveranstalter oder Vermieter für die Zukunft zu wappnen, können sich potenzielle Kunden ihren Rechtsschutz nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen.

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