Axa-Studie zum Weltfrauentag Corona-Krise macht Frauen psychisch mehr zu schaffen

Die Mehrfachbelastung durch Kinderbetreuung, die durch pandemiebedingte Schul- und Kitaschließungen meist ganz oder größtenteils an den Müttern hängen bleibt, die Pflege von Angehörigen und den Job macht immer mehr Frauen seelisch zu schaffen. Das geht aus dem Mental Health Report des Marktforschungsinstituts Insites Consulting im Auftrag des Versicherers Axa hervor. Dabei wurden 1.000 Personen in Deutschland befragt.
Schon vor Covid19 seien mehr Frauen als Männer von psychischen Problemen betroffen gewesen, berichten die Forscher. Knapp die Hälfte der Frauen aber nur ein Drittel (33 Prozent) der Männer hatten schon vor der Corona-Krise psychische Probleme.
44 Prozent der Frauen mit psychischen Problemen während Corona-Krise
Die Corona-Krise spaltet die Geschlechter nun noch weiter auf. Der Aussage „Ich hatte während der Corona-Krise keinerlei psychische Probleme“ stimmt eine deutliche Mehrheit (74 Prozent) der Männer zu. Unter den Frauen sind es mit gut der Hälfte (56 Prozent) weitaus weniger.
„Das sich verstärkende Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zeigt sich insbesondere mit Blick auf den zu bewältigenden Alltag“, schreiben die Forscher. Für fast die Hälfte (44 Prozent) der Frauen, aber nur knapp ein Drittel (31 Prozent) der Männer sind die allgemeinen Herausforderungen und Probleme im Leben durch die Corona-Krise größer geworden.
Den Optimismus lassen sich mehrfachbelastete Personen laut der Studie allerdings nicht nehmen. Menschen, die während der Krise Verantwortung für andere Personen im familiären Umfeld tragen (zum Beispiel Kinder oder ältere Menschen), sehen der Zukunft positiver entgegen (76 Prozent der „Kümmerer“ gegenüber 63 Prozent unter den „Nicht-Kümmerern”). Und dies obwohl sich ihre psychische Verfassung während der Krise vermehrt verschlechtert hat (34 Prozent der „Kümmerer“ gegenüber 27 Prozent unter den „Nicht-Kümmerern”).
Die Gruppe der „Kümmerer“ schafft es außerdem, etwas Positives für sich aus der Krise zu gewinnen: rund die Hälfte (48 Prozent) gibt an, die Krise habe geholfen herauszufinden, was man im Leben wolle. Unter den „Nicht-Kümmerern” sind es nur rund halb so viele (27 Prozent).