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Anlage-Expertin von Alliance Bernstein Corona-Nachzügler erholen sich 2021

Siemens-Vorstand Joe Kaeser bei der Hauptversammlung im Februar 2020
Siemens-Vorstand Joe Kaeser bei der Hauptversammlung im Februar 2020: Viele Unternehmen mussten in der Corona-Krise Dividenden kürzen. Erleben sie 2021 ein Comeback? | Foto: imago images
Karen Watkin, Portfoliomanagerin des AB All Market Income Portfolio beim Asset Manager Alliance Bernstein (AB)

2020 wird wohl als eines der schwierigsten Jahre in die Wirtschaftsgeschichte eingehen: Maßnahmen von Regierungen auf der ganzen Welt zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie legten ganze Branchen lahm und Anleger mussten sich mit den Auswirkungen dieser Schritte auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte auseinandersetzen.

Mit Blick auf das Jahr 2021 sollten sich Anleger unserer Meinung nach für eine Post-Corona-Welt positionieren. Angesichts der guten Nachrichten über die erfolgreiche Entwicklung von Impfstoffen gegen das Virus und des inzwischen weitestgehend feststehenden Ergebnisses der US-Wahlen dürfte 2021 ein Jahr werden, in dem sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Zinssätze auf niedrigem Niveau verankert bleiben, während die Notenbanken und Regierungen eng zusammenarbeiten werden, um staatliche Konjunkturprogramme in die Wege zu leiten. In der nahen Zukunft dürfte allerdings die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Corona-Lage und der Übergang zu einem neuen US-Präsidenten für weiterhin hohe Volatilität sorgen.

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Für Aktien erwarten wir positive und überdurchschnittliche Erträge, bedingt durch eine anhaltende Normalisierung der Konjunktur sowie Prognosen für ein solides Gewinnwachstum. 2020 entwickelten sich Aktien sehr unterschiedlich – unserer Ansicht nach eröffnet das im kommenden Jahr Chancen für bestimmte Anlagestile und in bestimmten Sektoren.

Während die Verkaufswelle im März alle Branchen und Sektoren gleichermaßen erfasste, war die Erholung sehr differenziert – und die Gewinner und Verlierer von Covid-19 kamen deutlich zutage. Wachstumstitel erwiesen sich als Nutznießer des Lockdowns: Sie profitierten vor allem davon, dass die Pandemie einige Langzeittrends beschleunigte, und haben seit Jahresbeginn 15 Prozent zugelegt.

Andere Bereiche mussten dagegen schwere Verluste hinnehmen. Einen schweren Nachfrageeinbruch erlebten etwa Titel von Unternehmen aus dem Immobiliensektor, der stark unter den Folgen der Pandemie leidet – im Vergleich zum Jahresbeginn liegt ihr Kurs bei -22 Prozent. Auch Unternehmen, die ihre bisher hohen Dividendenzahlungen kürzen oder aussetzen mussten, um ihre Bilanzen zu schonen, notieren mit -13 Prozent immer noch im negativen Bereich. Der Ertragsabstand zwischen Wachstumsaktien und dividendenstarken Titeln ist so groß wie seit 25 Jahren nicht mehr. Das birgt Chancen: Impfstoffe in greifbarer Nähe könnten unserer Ansicht nach als Katalysator dienen und „aufgestaute“ Erträge freisetzen, wenn sich jene Unternehmen, die bisher als Covid-19-Nachzügler gemieden wurden, allmählich auf eine Erholung zubewegen.

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