Verbraucherumfrage Corona verändert Gesundheitsverhalten der Deutschen
Das Thema Gesundheit gewinnt während der Covid-19-Pandemie immer mehr an Bedeutung. Bei der Frage, was sie für ihre Gesundheit tun, denken viele Bundesbürger neben gesunder Ernährung oder ausgiebiger Bewegung auch an Verzicht: Im Rahmen einer Studie der Frankfurter Betreiber des Online-Versicherungsmaklers Clark gab im Mai vorigen Jahres mehr als die Hälfte der rund 1.000 Befragten an, auf übermäßigen Alkohol- oder Zigarettenkonsum zu verzichten.
Bei der zwischen dem 31. März und dem 5.April ebenfalls in Kooperation mit dem Befragungsinstitut Yougov Deutschland durchgeführten Anschlussstudie zeigt sich: Die anhaltende Corona-Pandemie hat das Gesundheitsverhalten der Deutschen über die vergangenen Monate stark verändert. Im Jahr 2021 verzichtet demnach jeder zweite Teilnehmer der repräsentativen Online-Umfrage auch auf soziale Kontakte, die nicht zwingend notwendig sind.
Gesundheit gewinnt weiter an Stellenwert
Während die eigene Gesundheit schon in der Clark-Studie 2020 für 81 Prozent der Befragten einen wichtigen bis sehr wichtigen Stellenwert einnahm, hat sie in den vergangenen Monate noch weiter an Bedeutung gewonnen. In der diesjährigen Studie gaben dies nämlich 91 Prozent der Studienteilnehmer an. Besonders interessant: mit steigendem Alter scheint sich auch das Interesse an der eigenen Gesundheit zu vergrößern.
Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht wichtig) bis 7 (sehr wichtig) ordnen sich 36 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bei 7 Punkten ein. Bei den 50- bis 59-Jährigen vergaben 46 Prozent und bei den über 60- Jährigen sogar ganze 55 Prozent ein klares "sehr wichtig." Als Ursache für diesen rasant steigenden Stellenwert der eigenen Gesundheit machen die Studienautoren ganz klar die seit inzwischen mehr als einem Jahr anhaltende Covid-19-Pandemie aus.
Hallo, Herr Kaiser!
Gesundheitsverhalten während der Pandemie
Mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) geben an, seit Beginn der Pandemie mehr auf die eigene Gesundheit zu achten. Doch Corona sorgt nicht nur für ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Gesundheit, sondern sie verändert auch zusätzlich das Verhalten in puncto Gesundheitsvorsorge. So achten 45 Prozent der Befragten generell mehr auf ihre Hygiene und weitere 22 Prozent ernähren sich aufgrund der anhaltenden Pandemie gesünder als vorher.
Alarmierend sei jedoch folgender Trend: 11 Prozent der Befragten gehen seit Beginn der Pandemie seltener zu Vorsorgeuntersuchungen. Dies ist gerade mit Blick auf Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs problematisch. Risiken jener scheinen die Deutschen vermehrt zu unterschätzen. Nach Ansicht der Studienautoren lässt sich das Verhältnis vieler Deutscher zu Volkskrankheiten damit erklären, dass sie sich in trügerischer Sicherheit wähnen.
Einen weiteren Grund stelle die starke Medienpräsenz des Corona-Virus' dar. Sie lasse das Risiko, an einer Volkskrankheit zu erkranken, vergleichsweise gering und weniger bedrohlich erscheinen. Laut einer weiteren Clark-Umfrage halten beispielsweise 28 Prozent der Befragten ihr persönliches Risiko für Bluthochdruck oder das Erleiden eines Herzinfarkts für gering. Dabei gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen als die häufigste Todesursache in Deutschland.