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Unsicherheit, Risikoscheu, Kurssturz Corona-Variante Omikron schockt die Börsen

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Im Zuge der aktuellen Unsicherheit sei an den internationalen Aktienmärkten kurzfristig mit erhöhter Volatilität zu rechnen. Die RBI-Experten verweisen zugleich darauf, dass institutionelle Investoren und Kleinanleger zuletzt sehr offensiv aufgestellt gewesen seien. Zahlreiche Indizes seien im laufenden Jahr beträchtlich gestiegen. „Dies kann die Marktreaktion am Freitag durchaus auch mitgeprägt haben“, so die Analysten. Es gelte, die Entwicklung rund um die Omikron-Variante genau zu beobachten. „Wir würden aktuell aber vor einer zu pessimistischen Interpretation der Situation abraten“, meinen Hinterwallner und Deuber.

Folgen für die Geldpolitik der Notenbanken

Die jüngsten Entwicklungen in der Pandemie dürften die Geldpolitik der Notenbanken in den USA und der Eurozone beeinflussen. „Wir denken, dass sowohl Fed als auch EZB erst einmal zögerlicher agieren könnten“, schreiben die RBI-Analysten. So dürfte die Fed ihren Ausstieg aus den Anleihekäufen nun kaum beschleunigen, eine schnellere Drosselung war zuletzt von verschiedenen Fed-Vertretern ins Spiel gebracht worden. Und die EZB könnte bei ihrer Sitzung Mitte Dezember doch davor zurückschrecken, sich auf ein Ende des Krisenkaufprogramms PEPP im März 2022 festzulegen. „Dies könnten die Finanzmärkte kurzfristig positiv aufnehmen“, meinen die Wiener Experten.


Restriktionen in Teilbereichen der Wirtschaft erneut hochzufahren, könnte ein schwächeres globales Winterhalbjahr bedeuten. Die Wachstumsprognosen könnten in den kommenden Wochen moderat gesenkt werden, so die RBI-Analysten. Dies müsse aber vor dem Hintergrund einiger bereits zuvor nachgebender Wirtschafts- und Stimmungsindikatoren gesehen werden. Eine eventuell anstehende Konsumschwäche würde zudem auf einen ansonsten gesunden Wirtschafts- und Investitionszyklus in den großen Wirtschaftsräumen treffen.

„Einen globalen Lockdown wie 2020 erwarten wir auf keinen Fall mehr“, stellen die RBI-Analysten fest. Gesellschaft und Politik hätten mehr Routine im Umgang mit einer Pandemie, auch die Wirtschaft habe deutlich dazugelernt. Zumal Impfstoffe angepasst werden könnten und auch zunehmend Medikamente verfügbar würden. Allerdings zeigten die jüngsten Ereignisse, dass die Pandemie eventuell auch fürs Gesamtjahr 2022 nicht für komplett beendet erklärt werden könne – und sogar im Winterhalbjahr 2022/2023 wieder Rückschläge möglich seien.

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