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Corporate Governance Ranking: Union Investment analysiert die 30 Dax-Konzerne

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Vergleichsweise einfache Anforderungen

Die meisten Dax-Konzerne landen beim erstmals durchgeführten Corporate-Governance-Ranking von Union Investment im breiten Mittelfeld des Bewertungsspektrums. „Es war eine durchschnittliche Klassenarbeit mit einem Notenschnitt von 2,7“, fasst Wilhelm die Ergebnisse zusammen. Heidelberg Cement und Merck repräsentieren mit Note 3+ exakt den Durchschnitt, Klassenbeste sind Allianz und Deutsche Börse, die Note 2+ erreichen, Schlusslicht ist Volkswagen mit Note 4-.

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Grafik: Union Investment

„Alle Dax-Konzerne haben bestanden und sind für uns investierbar, doch Anspruch und Ambitionsniveau in der Corporate Governance sollten deutlich höher liegen“, findet Wilhelm. „Leider haben manche Unternehmen auch bei vergleichsweise einfachen Anforderungen ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht. Sie sehen Corporate Governance immer noch als lästige Pflicht, statt eine Chance darin zu erkennen.“

Kapitalmarkt kann als „Motor“ dienen

Wilhelm plädiert dafür, das Thema auch stärker mit Blick auf die Aktienkultur und die gesellschaftliche Akzeptanz von Unternehmen zu betrachten. „Gute Unternehmensführung ist eine Chance für Unternehmen, ihr Bild in der Öffentlichkeit zu verbessern – und damit das Vertrauen in die Aktie als Anlageform zu stärken“, ist Wilhelm überzeugt. Zugleich sieht er auch den verantwortungsvollen Investor in der Pflicht, der kontinuierlich im Dialog mit den Unternehmen steht, seine Stimmrechte wahrnimmt, sich auf Hauptversammlungen zu Wort meldet und somit als kritischer Wächter über gute Unternehmensführung fungiert.

„Corporate Governance dient letztlich dazu, Anleger- und Unternehmensinteressen in Einklang zu bringen. Deshalb sollten die Unternehmen das Ranking auch nicht als Kritik, sondern als Ansporn verstehen. Dann wird der Kapitalmarkt zum Motor für gute Unternehmensführung, wovon Unternehmen und Aktionäre gleichermaßen profitieren“, resümiert Wilhelm.

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