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Aktualisiert am 27.08.2020 - 16:38 UhrLesedauer: 3 Minuten
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Craig Bonthron über den Kames Global Sustainable Equity Fund „Mit Fitness-Aktien das Depot stählen“

Craig Bonthron, Portfoliomanager des Kames Global Sustainable Equity Fund: „Vermögensverwalter legen immer mehr nachhaltige Fonds auf.“
Craig Bonthron, Portfoliomanager des Kames Global Sustainable Equity Fund: „Vermögensverwalter legen immer mehr nachhaltige Fonds auf.“ | Foto: Kames Capital

Herr Bonthron, wie wählen Sie Anlagen für den Kames Global Sustainable Equity Fund aus?

Craig Bonthron: Wir nutzen einen Bottom-up-Ansatz. Unsere Konkurrenten im Nachhaltigkeitsbereich gehen oft anders vor, von oben nach unten. Sie beschäftigen sich in einem ersten Schritt mit übergeordneten Themen wie Erderwärmung und Wasserverschmutzung und suchen dann Unternehmen, die diese Probleme bekämpfen.

Zudem nutzen unsere Analysten sogenannte ESG-Ratings. Mit ihnen werden Umweltfreundlichkeit („Environment“), soziale Verträglichkeit („Social“) und Unternehmensführung („Governance“) beurteilt. Investiert wird in Firmen, die innerhalb ihrer Branche am besten abschneiden. Das entspricht dem Best-in-Class-Ansatz. Der alleinige Einsatz von ESG-Ratings ist aus unserer Sicht jedoch nicht sinnvoll. Anleger können damit Chancen nicht wahrnehmen, da in der Analyse bestimmte Prozesse im Mittelpunkt stehen. Produkte werden hingegen oft außen vor gelassen.

Inwiefern?

Bonthron: Oft stehen Large Caps im Mittelpunkt. Kleine und mittelgroße Unternehmen werden überhaupt nicht vom System erfasst und fallen so als Investments von vornherein weg. Wir investieren vorwiegend in Small und Mid Caps aus den USA und Schwellenländern.

Wie gehen Sie bei der Aktienauswahl dann vor?

Bonthron: Als Basis prüfen wir, ob ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet. Die eigentliche Nachhaltigkeitsanalyse besteht dann aus drei Schritten. Zuerst wird mit ESG-Kriterien analysiert ob die Produkte eines Unternehmens nachhaltig sind. Im zweiten Schritt begutachten wir den Herstellungsprozess. Dann messen Experten noch das Verbesserungspotenzial im Bereich Nachhaltigkeit. Unternehmen werden in der Nachhaltigkeitsanalyse generell in drei Kategorien eingeteilt. Sogenannte „Nachzügler“ haben noch keine Nachhaltigkeitsansätze in ihren Geschäftsmodellen. Deshalb investieren wir nicht in sie. Unternehmen die ihre Nachhaltigkeitsansätze stark verbessert haben oder zu den Spitzenreitern in diesem Segment gehören, haben hingegen Potenzial und finden den Weg ins Portfolio.

Was unterscheidet den Kames Global Sustainable Equity Fund von anderen Nachhaltigkeitsfonds?

Bonthron: Der Fonds ist auf der Produktseite eindeutig stärker aufgestellt als die Konkurrenz, weil starre ESG-Ansätze bei der Aktienauswahl wegfallen. Außerdem ist unser Portfolio deutlich kleiner als das unserer Mitbewerber. Es besteht nur aus rund 40 Titeln. Im Durchschnitt halten nachhaltige Fonds zwischen 60 und 80 Wertpapiere.

Wie viele nachhaltige Aktienfonds gibt es eigentlich inzwischen am Markt?

Bonthron: Die Zahl wächst stetig, und zwar auf globaler Ebene. Inzwischen dürfte es rund 60 Fonds geben.

In welche Unternehmen haben Sie in den vergangenen Monaten investiert? Gab es Verschiebungen im Portfolio?

Bonthron: Ja, es gab schon einige Veränderungen. Wir suchen schließlich kontinuierlich nach Renditequellen. Im vergangenen halben Jahr haben wir interessante Chancen in der Fitnessbranche gefunden.

Zum Beispiel?

Bonthron: Inzwischen stählen wir mit Aktien der US-Fitnesskette Planet Fitness das Portfolio. Zudem halten wir Titel von Technogym, einem Hersteller von Fitnessgeräten mit Sitz im italienischen Cesena.

Warum haben Sie sich gerade für diese Branche entschieden?

Bonthron: Der Wellness-Trend greift rund um die Welt um sich. Vor allem jüngere Generationen achten zunehmend auf Gesundheit und Fitness. Davon sollen auch unsere Anleger profitieren.

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