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Crash-Prophet Max Otte: Letzte Chance für die Politik

Wirtschaftsprofessor Max Otte
Wirtschaftsprofessor Max Otte
2008 haben die Industrieländer und China die Finanzkrise mit einer beispiellosen Schulden- und Liquiditätsorgie bekämpft und damit den Totalabsturz der Weltwirtschaft verhindert, so Max Otte, der 2008 als einer der wenigen Ökonomen den Börsencrash kommen sah. Der Wirtschaftsprofessor an der Universität Graz ist überzeugt, dass die Möglichkeiten der Politik eine weitere Krise zu bekämpfen, nun erschöpft sind. Mittlerweile seien Europa, China, Japan und den USA finanziell die Hände gebunden.

Der Absturz der Aktienmärkte der vergangenen Tage sei vielleicht das letzte Warnsignal an die Politik vor einem Totalabsturz nicht nur der Finanzmärkte, sondern auch der Realwirtschaft. Die immensen Schuldenberge der Staaten hätten eine Art Schneeballsystem geschaffen. Mit jeder Schuldenblase gebe es eine dazugehörende Vermögensblase.

In der aktuellen Blase stünden dem Schuldenanstieg der Staatshaushalte weniger Steuereinnahmen und der Anstieg der Vermögen der Reichen gegenüber. So gehe es nicht weiter. Otte geht von einer schmerzhaften und langwierigen Gesundung des Systems aus, ähnlich wie  Anfang der achtziger Jahre.

Otte fordert eine ernsthafte Reform der Finanzmärkte. Am wichtigsten für eine gesunde marktwirtschaftliche Ordnung sei ausreichendes Eigenkapital für Banken und Finanzdienstleister. Die Regelungen von Basel II und Basel III seien durch Lobbyarbeit aufgeweicht. Riskantere Finanzgeschäfte müssten oftmals mit weniger Kapital abgesichert werden als ein Kredit an ein Mittelstandsunternehmen.

Auch müsse die Monopolstellung der drei großen Rating-Agenturen Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch beendet werden, so der Wirtschaftsprofessor. Die drei würden nicht nur ein Kartell bilden, sondern hätten auch fast immer als Frühwarnsystem von Krisen versagt. Damit verfehlen sie ihre eigentliche Funktion im Finanzsystem.

Des Weiteren fordert Otte eine Finanztransaktionssteuer, eine Insolvenzordnung für EU-Staaten und dass die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen wieder selber über ihre Kreditvergabe entscheiden können.

Zum vollständigen Gastbeitrag geht es hier.

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