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in Stolls FondseckeLesedauer: 9 Minuten

Stolls Fondsecke Crashrezepte für schwierige Zeiten

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Beschränkt auf Logistik: Seahawk Equity Long Short

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Wertentwicklung 2022: +31 Prozent

Wertentwicklung seit Auflage 7/2019: 75 Prozent 

Wie ein Seeadler (engl. Seahawk) über die raue See gleitet, soll der Seahawk Equity Long Short unabhängig vom Börsenwetter positive risikoadjustierte Renditen erwirtschaften. Verantwortlich für den Fonds der Spezialboutique aus Oberursel ist Hubertus Clausius. Er investiert ausschließlich in den Bereich Infrastruktur, insbesondere in Energiekonzerne und Unternehmen aus dem Transportwesen.

Auf seinem Kaufzettel stehen Ölkonzerne, Versorger und Anbieter von erneuerbaren Energien sowie Unternehmen aus Schifffahrt, Logistik, Eisenbahn, Luftfracht- und Luftverkehr. Innerhalb der Sektoren wendet Clausius einen fundamentalen Long-Short-Ansatz an, der mit striktem Risikomanagement einhergeht. Im Vergleich zur klassischen Aktienanlage strebt die Strategie eine niedrigere Volatilität an. Besicherte und unbesicherte Anleihen werden dem Fonds opportunistisch beigemischt.

Reedereien und Airlines

Unter den Long-Positionen von Clausius befinden sich diverse Tank-Reedereien wie Scorpio-Tankers oder Golar LNG. Während Scorpio raffinierte Erdölprodukte verschifft, ist Golar LNG auf den Transport von Flüssiggas spezialisiert. Innovatives Kernstück der Reederei mit Sitz auf den Bermudas ist der Umbau eines vormals reinen LNG-Tankers zu einer schwimmenden LNG-Plattform. Mit dieser Art Plattform-Schiffe lassen sich auch kleinere Offshore-Gasfelder erschließen, ohne gleich eine kostenintensive Infrastruktur zu installieren.

Potenzial sieht der Experte bei sogenannten Car-Carierrs, deren Kapazitäten für die nächsten drei Jahre bereits heute komplett ausgebucht sind. Im Inneren der riesigen Schiffe verstecken sich auf gigantischen Parkdecks bis zu 8.500 Autos. So transportiert die norwegische Reederei Höegh mit ihrer Schiffsflotte zum Beispiel VW-Modelle von Emden in die USA und nach Asien.

Im Bereich Luftfahrt setzt Clausius auf die Papiere von Southwest Airlines, die mit 4 Prozent gewichtet sind. Die Airline ging bereits im Juni 1971 an den Start. Schon 1973 war Southwest mit seinem Low-Cost-Konzept profitabel. Und blieb das bis ins Jahr 2019. Nach den pandemiebedingten Verlusten im Jahr 2020 lag der Gewinn im Folgejahr bei 230 Millionen Dollar.

Shortpositionen hat Clausius in den Indizes S&P 500, Euro Stoxx 50 und im Russel 2000. Die Gebühren des Fonds sind sportlich, allerdings weist er seit seiner Auflage eine hervorragende Erfolgsbilanz aus. Allein im laufenden Jahr hat er gegen den Markttrend rund 30 Prozent hinzugewonnen. Seit Auflage im August 2019 sind es 76 Prozent.

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