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Crashtest: Die besten Aktien-Dachfonds

City von Schanghai: Zielfonds, die ihr Vermögen <br>in Schwellenländern anlegen, gehören bei <br>allen drei Dachfonds zu den Top-Positionen.
City von Schanghai: Zielfonds, die ihr Vermögen
in Schwellenländern anlegen, gehören bei
allen drei Dachfonds zu den Top-Positionen.
Im ersten Halbjahr 2010 steckten deutsche Anleger netto knapp 1,6 Milliarden Euro neu in Dachfonds – den überwiegenden Teil davon allerdings in sehr konservativ ausgerichtete Produkte. Auf längere Sicht eine eher schlechtere Wahl, denn angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen auf den Kapitalmärkten tun sich die Manager von Renten-Dachfonds deutlich schwerer als ihre Aktien-Kollegen, die mit dieser Anlageform verbundene doppelte Gebührenbelastung wieder hereinzuholen.

Zudem bieten Aktien- Dachfonds einen erheblich höheren Stundungseffekt: Sie erzielen ihren Wertzuwachs überwiegend aus Kursgewinnen, die ein Anleger erst bei der Rückgabe seiner Anteile versteuern muss. Auch bei der Wahl der Anbieter liegen die Deutschen nicht immer richtig: So fließt nach wie vor viel Geld in Produkte des Marktführers Deka, der mehr als 15 Milliarden Euro in Dachfonds verwaltet.

Speziell bei den Aktien-Dachfonds gibt es jedoch deutlich leistungsstärkere Anbieter. So landen die von den drei Gesellschaften C-Quadrat, Sauren und Veritas betreuten Fonds auf den vorderen Plätzen, während das beste Deka-Produkt – der Deka Struktur 2 Chance Plus – unter 118 Anbietern lediglich Platz 45 belegt.

Dabei arbeiten die erfolgreichsten Manager nach durchaus verschiedenen Methoden. „The trend is my friend“, sagt etwa Leo Willert, Geschäftsführer, Gründer und Chef der C-Quadrat-Tochter Arts Asset Management. Außer für mehrere Fonds seines Großaktionärs zeichnet Willert auch für die von der Versicherungsgruppe Deutscher Ring aufgelegten RAM-Fonds verantwortlich – darunter den Crashtest-Sieger RAM Dynamisch.

Willert managt alle seine Dachfonds mit einem selbst entwickelten automatischen Handelssystem. Das Prinzip ist einfach: Bewegt sich ein Markt aufwärts, steigt der Fondsmanager ein, bei Abwärtsbewegungen steigt er aus. Fundamentaldaten bleiben außen vor. Willerts Modell identifiziert zunächst die attraktivsten Märkte und liefert im zweiten Schritt die Fonds mit dem aktuell stärksten Aufwärtstrend.

Der Trendfolge-Ansatz basiert auf der wissenschaftlich untermauerten Beobachtung, dass Trends sich häufig selbst verstärken. Dieses als Momentum-Effekt bekannte Phänomen macht die Trendfolge überhaupt erst attraktiv.

Weiterer Vorteil: Ein derart computergesteuertes System ist frei von Emotionen und subjektiven Einschätzungen. Das ermöglicht es Anlegern, in einem wirklichen Trend lange genug in den richtigen Positionen zu bleiben.

Ein Manko des Modells ist die Zeitverzögerung. „Wir steigen aus einem fallenden Markt stets ein wenig zu spät aus und in einen steigenden Markt zu spät ein“, gibt Willert zu. Denn das System kann nur die bereits gebildeten Trends identifizieren, eine Vorhersage über zukünftige Trends macht es nicht.
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