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Crashtest: Neue-Energie-Fonds

Quelle: Fotolia
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„Angesichts der zunehmenden Ressourcenknappheit wird das Thema Neue Energien in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen“, sagt Youri Vorobiev, Fondsmanager des Vontobel Global Trend New Power (WKN 794 740). Vor allem das weltweite Bevölkerungswachstum, insbesondere in aufstrebenden Ländern wie Indien oder China, trage zu dieser Entwicklung bei. „Die Energienachfrage wird mit dem Energieangebot in seiner traditionellen Form nicht zu befriedigen sein“, ist Vorobiev überzeugt. >> Chart vergrößern Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen dürfte sich darum weiter fortsetzen, glaubt Vorobiev: „Performance-Treiber sind unter anderem die Ankündigungen von China, Japan, Südkorea, Mexiko und Indien, in erneuerbare Energien zu investieren und Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz zu ergreifen.“ Der Vontobel–Manager investiert mindestens zwei Drittel seines Fondsvermögens in Unternehmen, die in den Bereichen Energieeffizienz und alternative Energien tätig sind. Welche Firmen ins Portfolio aufgenommen werden, entscheidet Vorobiev dabei anhand einer rein finanziellen Kennzahl – des inflationsbereinigten Cash-Flow-Return-on-Investment (CFROI). Diese Methode vergleicht jährliche Einnahmen mit den Kapitalkosten und ermittelt so unter anderem, ob das Unternehmen Gewinne generiert hat, die seine Kapitalkosten übersteigen. „Das Portfolio kann zwar, muss aber nicht Unternehmen enthalten, die dem allgemeinen Begriff der Nachhaltigkeit entsprechen“, erklärt Vorobiev. Auch für das Schwergewicht unter den drei Testobjekten – den Blackrock New Energy Fund (630 940) – spielt das Thema Nachhaltigkeit keine entscheidende Rolle. Die Manager des 2,5 Milliarden US-Dollar schweren Fonds legen 70 Prozent des Kapitals in Aktien von Unternehmen aus dem Bereich Neue Energien an. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Bereiche Energieerzeugung, Energiespeicherung und Hilfstechnologien. Ein Unternehmen, das den Manager des Pictet Clean Energy (A0M QNA) als Investor gewinnen will, muss hingegen neben guter Performance und Wachstumschancen auch ein solides nachhaltiges Geschäftsmodell vorweisen können. Der von Philippe Rohner betreute Fonds setzt auf die Gewinner des Übergangs zu „sauberen Energien“, wobei Energieeffizienz und CO2-freie Energieerzeugung den Schwerpunkt bilden. Darüber hinaus zieht Rohner bei seinen Investitionsentscheidungen die Expertise eines eigenen Beirats hinzu, der aus zwei Hochschulprofessoren für Umweltstudien und Energiepolitik besteht. Politische Rahmenbedingungen begünstigen Windenergiesektor Die größten Wachstumschancen räumen alle befragten Manager dem Windenergie-Sektor ein. Die heutigen energiepolitischen Rahmenbedingungen – Novelle des Erneuerbaren–Energien–Gesetzes in Deutschland, verbindliche Ausbauziele der EU sowie das Energieprogramm der USA – seien bestens dazu geeignet, den Ausbau der Windenergie weiter voranzutreiben, erklären sie nahezu einstimmig. Derzeit macht der Windenergiesektor im Vontobel Global Trend New Power knapp 23 Prozent aus, im Pictet Clean Energy sind es 28 Prozent. Noch optimistischer sehen die beiden Blackrock–Manager Robin Batchelor und Poppy Allonby die Wachstumschancen dieses Segments: Im Blackrock New Energy stellen Windenergie-Firmen rund 40 Prozent des Gesamtportfolios. Hinsichtlich der Solarenergie gehen die Meinungen indes auseinander: Während Vontobel–Manager Vorobiev aufgrund der Regierungsunterstützung von erhöhten Investitionen in den Solarbereich ausgeht und die Gewichtung des Sektors auf 30 Prozent erhöht hat, haben die Manager der beiden anderen Fonds ihr Engagement in diesem Bereich verringert. Trotz der langfristig guten strukturellen Entwicklung des Solarsektors könnte es dort kurzfristig zu Angebotsüberschüssen kommen, erklären sie. Zurzeit gewichtet Pictet ihn noch mit 17 Prozent, Blackrock nur noch mit 6 Prozent. Ähnliche Performance trotz unterschiedlicher Investitionsschwerpunkte Trotz der Unterschiede in der Anlagestrategie und der Portfoliozusammensetzung liegt die in den vergangenen zwölf Monaten erzielte Performance der drei Fonds mit einem Minus zwischen 44 und 46 Prozent sehr nahe beieinander. Seit Jahresbeginn erreichte der Pictet Clean Energy mit einem Plus von knapp 16 Prozent den höchsten Zuwachs, sechs Prozentpunkte mehr als der Blackrock New Energy. Der Vontobel Global Trend New Power legte dagegen nur 6,83 Prozent zu. Eine weitere Gemeinsamkeit entdeckt, wer die Top-Holdings der drei Fonds genauer betrachtet. So steht mit Iberdrola Renovables bei allen einer der größten spanischen Eigner und Betreiber von Windenergieanlagen an erster Stelle. Auch der große amerikanische Eigentümer von Windkraftanlagen FPL sowie der spanische Anbieter erneuerbarer Energien Gamesa gehören jeweils zu den Top Ten. Bei den weiteren Positionen sowie den Sektoren, die überwiegend im Fokus stehen, enden jedoch die Gemeinsamkeiten. So investieren Batchelor und Allonby den Großteil ihres Fondsvermögens in erneuerbare Energien (rund 47 Prozent) sowie in alternative Brennstoffe (19 Prozent). Rohner hingegen setzt hauptsächlich auf umweltfreundliche Strom- und Gasnetze (Infrastruktur: 51 Prozent). Die zweitwichtigste Position stellt mit 29 Prozent der Bereich Technologien und Ausrüstungen, mit 12 Prozent folgt die Energieeffizienz. Vorobiev legt je ein Drittel des Fondsvermögens in Industrieunternehmen und Versorgern an. Das restliche Drittel teilen sich die Bereiche Energie, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, IT und Konsumgüter sowie die Barreserve. In punkto Barreserve fällt sofort die defensive Ausrichtung des Blackrock-Fonds ins Auge. Während die beiden New–Energy–Konkurrenten nur jeweils rund 4 Prozent ihres Portfolios in Cash halten, sind es beim Fondsriesen 13 Prozent. „Üblicherweise macht diese Position nicht mehr als 10 Prozent aus“, erklärt Batchelor. Angesichts der unsicheren Situation an den Aktienmärkten habe man diese jedoch um weitere 3 Prozentpunkte ausgeweitet. Hinweis: Neue Themenkanäle auf www.dasinvestment.com
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