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Crashtest-Sieger MENA-Aktienfonds „Der Spielraum für ausländische Zuflüsse ist enorm“

Bassel Khatoun, Manager des Franklin MENA Funds
Bassel Khatoun, Manager des Franklin MENA Funds
DER FONDS: Was zeichnet die MENA-Region aus?

Bassel Khatoun: Wir fassen unter dem Begriff MENA elf Länder zusammen – von Marokko im Westen bis zum Oman im Osten. Zwar gibt es wirtschaftliche, politische und kulturelle Bindungen zwischen diesen Ländern. Allerdings ist es keine homogene Region, die Länder weisen unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile auf. In den Golfstaaten dominiert das Thema Öl. Es macht mehr als 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Niedrige Staatsverschuldungen, hohe Staatsausgaben und hohe Reserven sind klassische Merkmale dieser Staaten.

Crashtest: Die besten MENA-Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Franklin MENA Fund 196 76 90 30 206
2 Magna MENA Fund 190 55 85 50 37
3 T. Rowe Price Middle East & Africa Equity 185 48 97 40 26
4 Schroder Middle East 181 70 81 30 219
5 FT Emerging Arabia 178 65 98 15 46
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FFW Fundservices (Stichtag: 30. September 2014)
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FFW Fundservices (Stichtag: 30. September 2014)


Und was ist mit den anderen Ländern?

Das sind eher Öl importierende Länder, die stärker konsumgesteuert sind. Tourismus, Landwirtschaft sowie die Industrie sorgen für Wachstum. Weil die Länder der Region sehr verschieden sind, können wir sehr flexibel Anlagemöglichkeiten nutzen. Wir können beispielsweise unsere Anlagen je nach den unterschiedlichen Phasen im Rohstoffzyklus verschieben.

Welche Länder bieten zurzeit gute Chancen?

Wir bevorzugen traditionell die Golfstaaten mit ihren hohen Überschüssen und Staatsausgaben. Katar, Saudi-Arabien und den Oman haben wir übergewichtet, aber ebenso das nordafrikanische Ägypten. Die politische Situation in Ägypten macht Fortschritte und sollte zu einer breiten wirtschaftlichen Erholung beitragen, die sich positiv auf den Aktienmarkt auswirkt. Die Liquiditätslage verbessert sich, und einige Sektoren sind immer noch attraktiv bewertet.

Saudi-Arabien will seine Börse im kommenden Jahr für ausländische Investoren öffnen. Wird das die Kurse weiter antreiben?

Die Öffnung ist für die Region ein enormer Schritt nach vorn. Saudi-Arabien ist mit einer Marktkapitalisierung von über 560 Milliarden US-Dollar und 166 notierten Aktiengesellschaften der größte Aktienmarkt des MENA-Raums. Durch die Öffnung gerät die gesamte Region wieder auf den Radarschirm der internationalen Investoren. Die Aktivität auf dem Swap-Markt lässt ein zunehmendes Interesse internationaler Investoren an saudischen Aktien vermuten. Einem aktuellen Bericht zufolge ist die Zahl der Swap-Kunden 2013 um beachtliche 66 Prozent auf 287 gestiegen. Die Positionen dieser Investoren machten zusammengenommen jedoch nur 1,1 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung aus. Der Spielraum für zusätzliche Zuflüsse aus dem Ausland ist demnach enorm. Auch die MSCI-Hinaufstufung von Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Mai von Frontier Markets zum Emerging Markets sollte Investorengelder in die Region ziehen.

Welche weiteren Motoren gibt es für die Region?

Wir sehen großes Potenzial im Finanzsektor. In Ländern wie Saudi-Arabien und Katar nimmt die Kreditvergabe zu. Die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar wird zum Beispiel zu hohen Infrastrukturinvestitionen führen, die über lokale Banken abgewickelt werden. Auch der Immobiliensektor bietet Chancen – nicht nur in Dubai, sondern auch in anderen Ländern mit zu wenig bezahlbarem Wohnraum wie Saudi-Arabien und Ägypten. Ein drittes Thema ist die Infrastruktur. Wir erwarten, dass die staatlichen Ausgaben hier mittelfristig stabil bleiben, und zwar nicht nur aufgrund der Expo 2020 in Dubai und der WM in Katar. Zurzeit sind Infrastrukturprojekte für 2,2 Billionen US-Dollar in Planung.

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