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Crowdinvesting „Diese 3 Trends dürften sich 2019 fortsetzen“

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Anleger lassen sich überzeugen

Auf Anlegerseite ist ebenfalls von einem weiterhin starken Interesse auszugehen. Wer sein Geld nicht unter dem Kopfkissen horten will, dem bleiben wenig Alternativen. Spareinlagen bei den Banken werden nicht verzinst, zum Teil fallen sogar als „Verwahrentgelte“ bemäntelte Negativzinsen an.

Auch der jahrelange Boom an den Aktienmärkten scheint an seinem Ende angelangt zu ein. Beim Dax waren zuletzt spürbare Korrekturen zu beobachten. Wir gehen davon aus, dass uns dieses Kapitalmarktumfeld auch 2019 begleiten wird – vielleicht sogar mit noch deutlicheren Korrekturen am Aktienmarkt.

Die Möglichkeit, sich ohne Kursschwankungen über die Crowd an den Chancen einer Gründeridee oder eines Wachstumsunternehmens zu beteiligen, wird in diesem Umfeld weiter an Attraktivität gewinnen. Im Rahmen eines Funding-Index haben wir gemeinsam mit der Universität Oldenburg kürzlich festgestellt, dass sich mit einem breit diversifizierten Crowdinvesting-Portfolio zwischen 2011 und 2017 eine durchschnittliche Rendite von 15 Prozent pro Jahr erzielen ließ – mehr als mit allen anderen gängigen Anlagestrategien.

Lockerung der Prospektpflicht

Gespannt darf man auf die langfristigen Auswirkungen einer Gesetzesnovelle sein, die die Bundesregierung im Juli 2018 beschlossen hat. Das Gesetz zur Ausübung von Optionen der EU-Prospektverordnung könnte wichtige Impulse liefern, das Crowdinvesting weiter zu professionalisieren, zu diversifizieren und bei weiteren Anlegerkreisen zu verbreiten.

Denn damit wurde die Grenze für das Emissionsvolumen, ab der eine kostspielige Prospektpflicht für Anleiheemissionen gilt, von 2,5 Millionen auf 8 Millionen Euro erhöht. Nun rechnen sich auch Crowd-Anleihen in der Größenordnung zwischen 2,5 und 8 Millionen Euro. Das bevorzugte Finanzierungsinstrument beim Crowdinvesting ist derzeit das Nachrangdarlehen.

Institutionelle Investoren

Wertpapiere wie Anleihen sind leichter handelbar, zum Teil sogar mit einem Rating versehen. Sie werden zunehmend auch institutionelle Investoren auf den Plan rufen, da sie für diese Investorengruppen zumeist regulatorische Vorteile bieten. Damit vergrößert und professionalisiert sich der Kreis potenzieller Anleger – und davon könnte wiederum eine Strahlkraft ausgehen, die auch Privatanleger weiter anzieht.

Was wäre der nächste Schritt in der Evolution des Crowdinvestings? Perspektivisch kann die Crowd nicht nur für Fremd- und Mezzanine-, sondern auch für Eigenkapitalfinanzierungen stärker in Betracht kommen – also für unmittelbare Unternehmensbeteiligungen wie beispielsweise Gesellschafteranteile. Hiermit würden natürlich gewisse Rechte und Pflichten einhergehen. Wie ließen sich beispielsweise die Stimmrechte der Investoren dabei wahrnehmen? Es bleibt spannend, was uns in den kommenden Jahren in der Crowd erwartet.

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