DAS INVESTMENT: Carlotta, was genau ist Wiwin und wie können Privatanleger ihr Geld bei euch investieren?
Carlotta Claußen: Wiwin ist eine digitale Crowdinvesting-Plattform. Das heißt, wir ermöglichen es Anlegerinnen und Anlegern, über Schwarmfinanzierungen nachhaltige Projekte zu unterstützen. Dabei überweisen Privatmenschen das Geld de facto wirklich selbst an die Projekte. Durch uns ist es also ganz vielen Menschen möglich, mit kleinen Beträgen gemeinsam große Projekte zu stemmen und damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeitswende zu leisten. Unserer Mission ist es, das Thema Impact wirklich massentauglich zu machen. Wir wollen, dass es für jedermann möglich ist, einen nachhaltigen Beitrag zu leisten und gleichzeitig Rendite zu erzielen.
Warum sollten Privatanleger über Wiwin investieren?
Claußen: Wir bieten eine schöne, demokratische Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was mit dem eigenen Geld passiert. Wir kombinieren Nachhaltigkeit mit den Themen Transparenz und Vertrauen. Wir vermitteln nur nachhaltige Projekte. Über unser Impact-Scoring stellen wir sehr nachvollziehbar dar, wie es tatsächlich um die Nachhaltigkeit der Projekte bestellt ist. Wir legen bezüglich des Impacts also sehr viel offen, um unseren Kunden eine breite Informationsbasis zu bieten, auf deren Grundlage sie eine selbstbestimmte Investmententscheidung treffen können.
Viele Privatanleger machen sich Sorgen, dass Investments am Ende doch nicht so grün sind, wie es auf den ersten Blick scheint. Welche Kriterien müssen Projekte erfüllen, um bei Wiwin aufgenommen zu werden?
Claußen: Die Basis von allem ist unsere Wirtschaftlichkeitsprüfung. Das möchte ich noch mal vorab sagen, die wird immer gemacht. Das heißt, wir gucken uns rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Themen an, überprüfen Annahmen und so weiter. Aber genauso spezifisch gehen wir auch auf das Thema Nachhaltigkeit ein.
Neugierig geworden?
Wir haben drei verschiedene Assetklassen: Immobilien, erneuerbare Energien und Start-ups. Bei den Immobilienprojekten ist es so, dass wir einen ganz klaren Standard haben, der anhand objektiver Kriterien gemessen werden kann. Ein Mindestanteil der Energie- und Wärmeversorgung muss durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Außerdem muss ein Anteil an regenerativen Baustoffen vorhanden sein, damit ein Projekt für unsere Plattform überhaupt interessant wird.
Dann beginnen wir mit der Differenzierung über das Impact-Scoring, bei dem wir natürlich sagen, je höher der Anteil der erneuerbaren Energien und je höher der Anteil der regenerativen Baustoffe ist, desto besser. Darüber hinaus betrachten wir auch soziale Kriterien wie beispielsweise, ob behindertengerechtes Wohnen mitgedacht wurde, ob es einen Anteil Sozialwohnungen gibt oder ob Flächen für die Gemeinschaft gebaut wurden.