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Tipps für Versicherungsmakler „Cyber-Versicherung kein Nischenprodukt mehr“

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Welchen Stellenwert sollte die Cyber-Versicherung für Versicherungsmakler und für Gewerbekunden haben?

Deptalla: Die Cyber-Versicherung ist längst kein Nischenprodukt mehr und sollte bei Gewerbekunden im gleichen Atemzug wie die Betriebshaftpflicht- oder Sachversicherung genannt werden. Damit gehört sie zu den grundlegenden Absicherungen im Beratungsportfolio eines Versicherungsmaklers. Allein unter vertrieblicher Hinsicht sollte das Thema deshalb eine große Rolle spielen. Wer hier aber als Makler Antworten parat hat oder Expertise vermitteln kann, stärkt zudem langfristig sein Mandat beim Kunden. Es empfiehlt sich deshalb für eine allumfassende Beratung, die Entwicklungen zu verfolgen und sich zu Deckungskonzepten auf dem aktuellen Stand zu halten. Kooperationen mit IT-Experten sind hier eine ideale Ausgangsbasis, um bei gewerblichen Kunden mit Expertise und umfassendem Schutz punkten zu können.

Gegen welche Cyber-Schäden kann sich ein Unternehmen überhaupt versichern?

Andreas Deptalla, AVW

Deptalla: Der Versicherungsschutz ist vielseitig und auch modular wählbar. Mit einer gründlichen Risikoanalyse können Makler ein passgenaues Angebot für ihre Kunden schneidern. Aktuell ist viel Bewegung im Versicherungsmarkt, fast täglich gibt es neue Tarife. Die Basis bilden stets Cyber-Haftpflichtversicherung und Cyber-Eigenschadenversicherung. Die Cyber-Haftpflichtversicherung übernimmt Ansprüche gegenüber Dritten. Wenn beispielsweise die Patientendaten eines Arztes plötzlich öffentlich sind, kann das teure Schadensersatzforderungen zur Folge haben. Die Cyber-Eigenschadenversicherung deckt Cyber-Schäden ab, die den Kunden selbst entstanden sind. Außerdem können weitere Bausteine, wie zum Beispiel die Lösegeldforderung bei gekidnappten Systemen mitversichert werden.

Was gilt es beim Abschluss zu beachten?

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Deptalla: In jedem Fall sollte ein Versicherungsmakler die Bedingungen genau kennen. Hier ist ein Blick auf die vertraglich geregelten Obliegenheiten immens wichtig. Schreibt ein Versicherer bestimmte Maßnahmen wie speziell geregelte Sicherungen oder Software-Updates vor, sorgen die nicht nur für weniger Schadenfälle, sondern sie stärken das Vertrauen zwischen Versicherer und Kunde. Hier sehe ich aber erheblichen Nachholbedarf, weil gerade hier die Versicherungsbedingungen oft recht allgemein gehalten sind. An dieser Stelle kommt dann in jedem Fall der IT-Experte ins Spiel, der bei der Umsetzung hilft und die Qualität der Beratungsleistung sichern hilft.

Bieten Cyber-Versicherungen auch präventive Maßnahmen an?

Deptalla: Einen Feuerschaden kann sich jeder Unternehmer gut vorstellen, ein Cyber-Schaden ist nach wie vor sehr abstrakt. Aber wie beim Brandschutz kann auch beim Cyber-Schutz Prävention helfen. Wir versuchen gemeinsam mit unserem Partner, unsere Kunden zunächst zu sensibilisieren und auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Neben konkreten Schutzmaßnahmen wie Firewalls oder Cyber-Software helfen Mitarbeiterschulungen zu Cyber-Risiken und Cyber-Security. Durch die Teilnahme erhält der Unternehmer sogar einen Nachlass auf den Versicherungsschutz. Außerdem kann ein Stresstest durchgeführt werden, um mögliche Schwachstellen der IT ausfindig zu machen. Besonders wichtig im Schadenfall ist, dass die Serviceleistung einer Cyber-Versicherung eine 24/7-Hotline anbietet, bei der man Verdachtsfälle sofort melden und überprüfen lassen kann.

Spielt die Cyber-Versicherung für Privatpersonen bereits eine Rolle? Gibt es hier spezielle und sinnvolle Angebote?

Deptalla: Hier stehen wir in Deutschland noch ganz am Anfang. Mittlerweile hat fast jeder Internetnutzer negative Erfahrungen mit Spam- und Phishing-Mails oder mit betrügerischen Online-Shops gemacht. Doch den wenigsten ist bekannt, dass hier eine private Cyber-Versicherung helfen kann. Vor einem Abschluss sollte aber jeder prüfen, inwieweit der Versicherungsschutz vielleicht schon über bereits bestehende Verträge wie Privathaftpflicht oder der Hausrat abgedeckt ist. Es gibt einige Versicherer, die eine eigenständige Cyber-Versicherung für Privatpersonen anbieten. Über solche oft auch modularen Policen lassen sich beispielsweise sogar Schäden von Cyber-Mobbing mitversichern.

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