


Die deutsche Versicherungswirtschaft blickt mit Sorge auf den 14. Oktober 2025: An diesem Tag endet Microsofts kostenloser Support für Windows 10. Millionen Computer in Deutschland werden dann keine Sicherheitsupdates mehr erhalten – sowohl private Rechner als auch Firmencomputer sind betroffen. Ein Szenario, das die Cyberversicherungsbranche vor erhebliche Herausforderungen stellen könnte.
„Windows 10 ist noch auf jedem zweiten Windows-Rechner in Deutschland installiert. Diesen Nutzern bleiben ab Sonntag nur noch 100 Tage, um eine sichere Lösung für ihre Computer zu finden“, warnt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Für die Cyberversicherungsbranche zeichnet sich eine problematische Entwicklung ab. „Ohne neue Sicherheitsupdates wird das Risiko eines erfolgreichen Hackerangriffs auf die ungeschützten Systeme täglich größer“, erklärt Käfer-Rohrbach weiter.
Mittelstand besonders gefährdet
Besonders kritisch sehen die Versicherer die Situation bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). „Aus unseren Erfahrungen in der Cyberversicherung wissen wir, dass zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland die IT-Sicherheit schleifen lassen“, so Käfer-Rohrbach. „Die deutsche Wirtschaft ist also schon heute im digitalen Raum verwundbar – und das Support-Ende von Windows 10 könnte die Gefahren gerade für kleine und mittlere Unternehmen weiter verschärfen.“
Die Versicherer betonen, dass Prävention nicht nur die Abwehr akuter Hackerangriffe bedeutet, sondern bereits mit dem Blick auf die alltäglichen Risiken im digitalen Betrieb beginnt. Unternehmen sollten daher rechtzeitig prüfen, welche Optionen für ein sicheres Weiterarbeiten bestehen.
„Unkalkulierbares Risiko“: Das sollten Unternehmen tun
Die Versicherer appellieren an ihre Kunden, nicht zu warten: „Den ungeschützten Computer nach dem Support-Ende des Betriebssystems einfach weiter zu benutzen ist zwar technisch möglich, aber ein unkalkulierbares Risiko“, warnt Käfer-Rohrbach. Sie schlägt vier Handlungsoptionen vor:
- Upgrade auf Windows 11: Sofern die Hardware-Anforderungen erfüllt sind
- Systemwechsel: Alternative Betriebssysteme prüfen
- Extended Security Updates: Kostenpflichtige Verlängerung des Microsoft-Supports
- Neuanschaffung: Austausch veralteter Hardware