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Danske-Invest-Analyst Lars Tranberg Rasmussen „Deshalb setzen wir jetzt auf europäische Aktien“

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Europa: Lockere EZB-Politik trotz steigender Inflation

Im Januar gab es in Europa weitere Anzeichen für einen allmählichen Inflationsanstieg. Vor allem in Deutschland hat die Teuerungsrate in letzter Zeit stark zugenommen, was die Sorge geschürt hat, die Europäische Zentralbank (EZB) könne mit der Straffung ihrer Geldpolitik beginnen. Denn bereits in den Jahren 2008 und 2011 hatte die Zentralbank die Zinsen zu einem Zeitpunkt angehoben, an dem die zunehmende Inflation von steigenden Ölpreisen angetrieben wurde.

Wir sind aber überzeugt, dass die EZB dieses Mal den Ölpreisanstieg vernachlässigen wird. So erklärte Zentralbankchef Mario Draghi auf einer Pressekonferenz zu Beginn des Monats: Man solle den Effekten von beispielsweise Währungen und Öl weniger Bedeutung beimessen und sich lieber auf die Inflation konzentrieren, wenn man die Geldpolitik der EZB verstehen wolle. Daher gehen wir davon aus, dass die europäischen Währungshüter noch einige Zeit an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten werden.

Zudem gab es im Januar weitere positive Daten, die das ansehnliche Wirtschaftswachstum reflektieren. Insbesondere ist in Europa – wie auch in den USA – die Stärke der verarbeitenden Industrie die treibende Kraft für die Konjunkturentwicklung.

China: Immobilienpreise und Wachstum stabilisieren sich

Auch China profitiert von einem starken Produktionssektor. Und die Regierung hat inzwischen die Preisinflation in den Griff bekommen, die im Jahresverlauf 2016 zu überhitzten Immobilienmärkten in den Großstädten geführt und dadurch das finanzielle Risiko generell erhöht hat. Unter anderem wurden Maßnahmen ergriffen, die die Kreditaufnahme und Spekulationen am Immobilienmarkt erschweren. Dies hat nun zu einer rückläufigen Immobilienpreisinflation geführt. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass im Dezember die Immobilienpreise so gut wie nicht gestiegen sind, wohingegen sie im Herbst 2016 noch um 20 bis 30 Prozent zugenommen hatten.

Im Januar lagen außerdem die Investitionen in Eigentumsimmobilien auf vernünftigen Niveaus. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Eingriff in den Immobilienmarkt auch den Bausektor beeinträchtigen und 2017 eine nachlassende Bautätigkeit zur Folge haben wird. Trotzdem sollte das übergeordnete Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte, das aktuell etwa 7 Prozent beträgt, seitwärts tendieren. Denn wir erwarten, dass die negativen Auswirkungen der Abkühlung am Immobilienmarkt von dem positiven Effekt des starken Produktionssektors ausgeglichen werden.

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