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Vermögensverwalter über Schwellenländer-Aktien Darum kommen die Wertpapiere in Schwung

Straßenszene in Peking
Straßenszene in Peking: China, Korea, Taiwan und Indien machen zusammen rund 70 Prozent des MSCI Emerging Markets aus. | Foto: IMAGO / Xinhua

Als im Winter 2020 das Corona-Virus in China ausbrach, schlitterte kurz darauf in Asien die Wirtschaft in die Krise – und mit ihr die Aktienkurse: Von China über Taiwan und Korea bis nach Indien verloren die Länderindizes in wenigen Wochen bis zu 40 Prozent. Wer hätte damals gedacht, dass sich die Börsen in dem Tempo erholen würden, das sie später tatsächlich an den Tag legten? Taiwan und Korea verbuchen bislang ein Plus von gut 130 Prozent. In Indien verdoppelten sich seit Corona die Kurse, der MSCI China gewann 50 Prozent hinzu (jeweils in USA-Dollar).

China, Korea, Taiwan und Indien machen zusammen rund 70 Prozent des MSCI Emerging Markets aus, wobei China mit einem Anteil von gut einem Drittel klar dominiert. Kein Wunder, dass sich das Börsenbarometer ebenfalls zu neuen Höhen aufschwang: 80 Prozent hat der Schwellenländer-Index seit dem Corona-Tief zugelegt.

Chart-technisch besonders interessant: Der Höhenflug hat einen Bärenmarkt beendet, der die Emerging Markets zehn Jahre lang im Griff hielt. Während die Kurse in den USA von einem Hoch zum nächsten eilten, pendelten die Kurse in Asien und Lateinamerika von 2011 bis 2020 seitwärts oder bewegten sich in wildem Zickzack auf und ab. Mit dem klaren Ausbruch über die Hochs von 2011 und 2018 ist dieser Bärenmarkt nun beendet.

Gute fundamentale Gründe für den Kursanstieg

Solche starken Kursbewegungen ereignen sich nicht im luftleeren Raum. Sie haben gute, fundamentale Gründe. Im konkreten Fall ist es die Gründung der sogenannten „regional umfassenden wirtschaftlichen Partnerschaft“ (englisch: Regional Comprehensive Economic Partnership, kurz: RCEP). 15 Länder mit 2,2 Milliarden Einwohnern, die zusammen gut 25 Billionen Dollar im Jahr erwirtschaften, haben sich in dieser nun weltgrößten Freihandelszone zusammengeschlossen.

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Außer zehn Asean-Staaten wie Thailand, Malaysia, Vietnam, die Philippinen und Indonesien gehören der RCEP auch Japan, Australien und Neuseeland an. Wichtigster Handelspartner und wohl auch dominierendes Land im Handelspakt ist die Volksrepublik China. Die Freihandelszone macht 29 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und damit nur vier Prozentpunkte weniger, als die Europäische Union auf die BIP-Waage bringt.

Aus Anlegersicht bietet die RCEP auf längere Sicht aussichtsreiche Perspektiven in den Schwellenländern, auch wenn Indien derzeit kein Mitglied ist. Das zeigte sich deutlich im Herbst, als der Anstieg etwas ins Stocken kam. Doch rund um die Unterzeichnung des Vertrages schoss der Emerging Markets-Index schnurstracks nach oben – ein Zeichen, dass die Anleger mit der RCEP große Hoffnungen verbinden.

Wir gehen davon aus, dass sich diese Hoffnungen bewahrheiten, denn mit der Ratifizierung durch die verschiedenen Landesparlamente werden 90 Prozent der Zölle in dieser gigantischen Handelszone abgeschafft. Auch glauben wir, dass sich der Zusammenschluss in Zukunft noch vertiefen und auf andere Wirtschaftsbereiche, etwa Dienstleistungen, ausdehnen kann. Daher kommen Anleger, die Wert auf ein zukunftsfähiges Portfolio legen, aus unserer Sicht an den Emerging Markets nicht mehr vorbei.

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