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in Aus Tradition die Zukunft im BlickLesedauer: 3 Minuten
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Russland-Ukraine-Konflikt Das bedeutet der Ukraine-Krieg für Wirtschaft und Anlagestrategie

Friedenstaube am Leipziger Völkerschlachtdenkmal
Friedenstaube am Leipziger Völkerschlachtdenkmal: Der Krieg in der Ukraine ist eine Tragödie für Europa und die Welt und hat auch wirtschaftlich enorme Konsequenzen. | Foto: Imago Images / Christian Grube

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist eine Tragödie für Europa und die Welt. Er hat den Frieden erschüttert und gefährdet das Leben tausender unschuldiger Menschen. Unsere Gedanken sind in erster Linie bei den Opfern. Wir hoffen, dass der Konflikt bald beigelegt werden kann.

Unsere Aufgabe besteht trotz allem darin, das Kapital unserer Kunden bestmöglich zu verwalten. Daher müssen wir in dieser einzigartigen Situation die Entwicklung der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage aufmerksam verfolgen und entsprechend handeln, ohne dabei unsere vertraglichen und gesetzlichen Verpflichtungen zu vernachlässigen.

Die russische Invasion wirft die Frage nach der Zulässigkeit russischer Wertpapiere in unseren Fonds auf. Unser auf Überzeugung basierender Ansatz wird seit jeher von ethischen Aspekten begleitet, die wir in unsere Anlagestrategie integriert haben. Wir bei Carmignac haben daher beschlossen, bis auf Weiteres keine russischen Wertpapiere zu kaufen. Zudem bemühen wir uns um eine geregelte Trennung von allen verbleibenden russischen Titeln in unseren Portfolios. Dabei berücksichtigen wir außerfinanzielle Aspekte und Marktbedingungen, um die Interessen unserer Kunden zu wahren.

Das neue globale wirtschaftliche Umfeld

Die Weltwirtschaft wird aktuell mit einem dreifachen Schock konfrontiert. Der erste betrifft den internationalen Handel durch Störungen in den Bereichen Energie, Nahrungsmittel, Metalle, Düngemittel und Luftfracht. Der zweite Schock umfasst die Ungewissheit, die durch den Zusammenbruch der nach dem Kalten Krieg etablierten geopolitischen Ordnung verursacht wird, verbunden mit dem Risiko einer weiteren Eskalation. Der dritte Schock betrifft die finanzielle Seite. Dazu zählen Zahlungsausfälle russischer und ukrainischer Unternehmen und das Risiko einer Ansteckung anderer Länder.

Der russisch-ukrainische Konflikt und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen bergen das Risiko einer Stagflation, also eines wirtschaftlichen Abschwungs in Verbindung mit hoher Inflation. Die Verknappung der verfügbaren Rohstoffe könnte zu größeren Unterbrechungen der Versorgungsketten führen, was wiederum negative Auswirkungen auf das Wachstum hätte und zu weiteren Preissteigerungen führen würde. Die Konjunkturprognosen für 2022 deuteten bereits auf eine Verlangsamung des Wachstums und eine robuste Inflation hin. Nun werden die wirtschaftlichen Trends, die wir in unserer Anlagestrategie bereits berücksichtigt hatten, durch den Konflikt noch verstärkt.

Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs

Die Auswirkungen werden Europa und Asien stärker treffen als die Vereinigten Staaten. Das liegt daran, dass der wichtigste makroökonomische Spillover-Effekt von den Rohstoffpreisen ausgeht. Auf diese reagiert die Europäische Union aufgrund ihrer höheren Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten am stärksten.

Auf der Grundlage von Annahmen über den Grad der militärischen und wirtschaftlichen Eskalation des Konflikts haben wir eine Reihe plausibler Szenarien simuliert und deren Folgen für Europa und die Vereinigten Staaten bewertet. Unseren Schätzungen zufolge könnte das Wachstum in Europa durch den Krieg um 0,5 bis 2 Prozentpunkte niedriger ausfallen, während die Inflation auf Ganzjahresbasis um 1,1 bis 1,7 Punkte steigen dürfte. Für die Vereinigten Staaten wären die Auswirkungen geringer und lägen je nach Schweregrad der Szenarien zwischen 0,2 und 0,5 Prozentpunkten weniger Wachstum und 0,7 und 1,2 Punkten mehr Inflation.

Anpassung unserer Anlagestrategie

Die vor dem Konflikt aufgekommenen stagflationären Tendenzen haben uns veranlasst, unser Engagement in risikoreichen Anlagen zu verringern. Auf der Aktienseite konzentrieren wir uns nun weitgehend auf defensive Segmente wie das Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter sowie auf vernünftig bewertete Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie und Konsum, die ein hohes Maß an Transparenz aufweisen. Den Anteil der Wachstumsunternehmen, die wir angesichts der Entwicklung ihrer Aktienkurse oder ihrer Aussichten für teuer halten, haben wir stark reduziert.

Gleichzeitig haben wir das Netto-Gesamtengagement unserer Fonds in der Patrimoine-Reihe in Aktien auf etwa 5 Prozent reduziert, hauptsächlich durch so genannte Hedging-Transaktionen, also den Einsatz von Finanzinstrumenten zur Verringerung des Risikos von Börsenschwankungen.

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