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Aktualisiert am 24.07.2012 - 11:07 UhrLesedauer: 7 Minuten

Das Comeback der Fondspolice

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Neugeschäft hat Potenzial So sank das Neugeschäft mit fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen in Deutschland 2010 das dritte Jahr in Folge, wie das „FLV-Update 2010“ der Unternehmensberatung Towers Watson zeigt. Mit dem Volumen von 1,1 Milliarden Euro verringerte sich der Fondspolicen- Anteil am Gesamtmarkt Leben um 4 Prozentpunkte auf 16 Prozent. Das ist bedenklich, denn nur wenn die Rendite stimmt, kann auch das Ziel erreicht werden, den Lebensstandard im Alter halten zu können – gerade in Zeiten wieder aufflammender Inflation. >> vergrößern Langfristigkeit als Vorteil Rentenversicherungen eignen sich für die langfristige Altersvorsorge deshalb, weil sie sich üblicherweise durch eine jahrzehntelange Laufzeit auszeichnen. Die Schwankungen auf den Kapitalmärkten fallen hier nicht so stark ins Gewicht wie bei kurzfristigen Investments. Das Auf und Ab der Börsen kann sich sogar auszahlen. Zahlen die Kunden nämlich regelmäßig in ihren Vertrag ein, greift der Cost-Average-Effekt. In Zeiten schwächerer Märkte bekommen die Versicherten für ihr Geld mehr Fondsanteile, was dazu führt, dass sie bei wieder steigenden Kursen auf einer breiteren Basis partizipieren. Im Vergleich zu reinen Fondsinvestments kommt dazu noch ein Steuervorteil. Denn ohne Versicherungsmantel unterliegen von Fonds realisierte Kursgewinne und Dividenden der Abgeltungssteuer. Jedes Jahr aufs Neue. In einer Versicherungspolice sind die Erträge geschützt, sie müssen erst mit Ablauf der Police versteuert werden. Der Zinseszinseffekt kann sich so wesentlich besser entfalten (siehe Grafik). Regelmäßiger Portfolio-Check Der Zinseszinseffekt ist dabei natürlich umso effizienter, je besser die Fonds, die sich der Kunde ausgewählt hat, performen. Fondspolicenanbieter haben deshalb die Aufgabe, ihre Fondspaletten möglichst breit aufzustellen und sie idealerweise nur mit Fondsperlen zu bestücken. Und die Auswahl auch regelmäßig zu überprüfen. „Nur so haben Kunden die Sicherheit, stets aus den besten Fonds wählen zu können“, sagt Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Leben. Der Versicherer hat vor Kurzem einen Qualitätssicherungsprozess eingeführt, mit dem die Fonds alle drei Monate auf Herz und Nieren gecheckt werden. Die Strategie des Managers wird dabei ebenso unter die Lupe genommen wie etwa das Risikoprofil und die Fondsentwicklung im Vergleich zur Benchmark. Der Renditemotor kann allerdings so gut sein, wie er will: Gibt es keine Garantie in der Fondspolice, sind die Verkaufschancen mau. Zu wichtig ist Anlegern hierzulande ihr ruhiger Schlaf, um den sie aus Sorge um ihr Geld nicht gebracht werden wollen. Damit der Kunde trotz Sicherheitsnetz aber nicht zu viele Abschläge von seiner Rendite hinnehmen muss – Sicherheit kostet immer Performance –, kommt es auf die Feinjustierung der Garantie an. Prozyklisches Handeln verhindern Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Vorgehensweisen der Versicherer sehr unterschiedlich. Die Allianz zum Beispiel teilt das Kundenvermögen bei ihrem Produkt Invest alpha-Balance auf den von dem jeweiligen Kunden gewählten Fondstopf sowie dem Sicherungsvermögen auf. Diese Verteilung auf die zwei Töpfe wird danach von der Allianz täglich für jeden Kunden überprüft.