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Aktualisiert am 28.01.2020 - 10:06 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 4 Minuten

Das große ETF-Interview: „Wir wollen eine komplette Asset Allocation ermöglichen“

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Michalik: Für jemanden der nur in Aktien denkt ja. Aber wir haben uns nun einmal zum Ziel gesetzt, jede Asset-Klasse über einen ETF abzubilden. Bis vor kurzem war die ETF-Welt zweidimensional – in Form der Core-Satellite-Strategie. Es gab das Kerninvestment, den Dax, Euro Stoxx oder MSCI World. Und es gab die Satelliten, beispielsweise Schwellenländer-Aktienmärkte wie Indien oder Brasilien. Wir wollen aber, dass der Anleger seine gesamte Asset Allocation mit ETFs bauen kann. Und das erfordert eben auch Rohstoffe, Währungen und Hedge-Fonds. DAS INVESTMENT.com: Haben Sie inzwischen alle Asset-Klassen abgedeckt? Michalik: Weitgehend. Jetzt geht es hauptsächlich darum, für verschiedene Anleger die jeweils richtige Benchmark abzubilden. Wir haben beispielsweise einen recht erfolgreichen Rohstoff-ETF mit einem Volumen von einer halben Milliarde Euro, der unseren hauseigenen, rolloptimierten Index, den DBLCI, abbildet. Allerdings können viele Anleger mit diesem Index nichts anfangen, weil er aus unserem Haus kommt und keine offizielle Benchmark für sie ist. Deshalb schieben wir noch Rohstoff-ETFs nach, um auch die Benchmarks S&P GSCI und Dow JonesUBS - den früheren DJ AIG - rolloptimiert abzubilden. DAS INVESTMENT.com: Und auch regelmäßig rebalanciert wie Ihren Hausindex? Michalik: Nein, denn dann würden wir uns zu weit von diesen Benchmarks entfernen. Die Gewichtungen dürfen wir nicht verändern. DAS INVESTMENT.com: Sie sagten, Sie seien mit den Asset-Klassen weitgehend durch. Was fehlt noch? Michalik: Immobilien. DAS INVESTMENT.com: Wie soll das gehen? Häuser in einem Indexfonds? Michalik: Warum nicht? Hätten Sie vor ein paar Jahren gedacht, dass ein ETF einmal den Geldmarktzins oder einen Hedge-Fonds-Index, der in richtige Hedgefonds investiert, abbildet? DAS INVESTMENT.com: Nicht so richtig. Michalik: Eben. Bei Immobilien fehlt uns nur eine offizielle vernünftige Benchmark, die auch handelbar ist. Wer weiß, eventuell gibt es die ja in der Zukunft, und dann ist ein ETF darauf sicherlich nicht mehr weit davon entfernt. DAS INVESTMENT.com: Welche neuen ETFs haben Sie schon fertig eingetütet? Michalik: Es kommen 25 Aktienfonds, die entweder gehebelt oder short sind oder beides. DAS INVESTMENT.com: Material für Spekulanten? Michalik: Die Nachfrage kommt hauptsächlich von Dachfonds, Vermögensverwaltern und Pensionskassen, die bisher aus organisatorischen Gründen, zum Beispiel einem fehlenden Margin Account, keine Derivate eingesetzt hatten. Nützliche Links: ETF-Übersichtsseite der Deutschen Börse

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