Und es bewegt sich doch Das keinesfalls feste Verhältnis von Aktie zu Anleihe
Manch einer hat Anleihen als Gegengewicht zu Aktien bereits als wirkungslos erklärt. Andere schwören nach wie vor darauf und erklären es nach wie vor zur Tatsache, dass sich Anleihen gegenläufig zu Aktien bewegen. Sprich: Wenn Aktienkurse fallen, steigen die der Anleihen, und umgekehrt. Korrelation unter null nennt man das auch. Wobei die Kennzahl Korrelationskoeffizient zwischen minus (Gegenlauf) und plus eins (Gleichlauf) liegen kann.
Aber ist das oben Erwähnte denn nun tatsächlich noch der Fall? Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust hat sich das mal angesehen und ausgerechnet. Dabei betrachtete er Aktien und Anleihen aus den 20 seiner Meinung nach wichtigsten Industrie- und Schwellenländern in den 20 vergangenen Jahren.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Seine Ergebnisse fasst er wie folgt zusammen:
- Viele Investoren haben sich daran gewöhnt, dass Aktien und Anleihen negativ korrelieren. Auf kurze Sicht können die Ausschläge in der Korrelation aber davon abweichen und auch stärker positiv sein.
- Blickt man auf den langfristigen Mittelwert, gibt es kein einheitliches Bild: Immerhin in vier Ländern (Spanien, Italien und Portugal) ist die Korrelation auf lange Sicht sogar leicht positiv – die Aktien und Anleihen liefen also häufig in die gleiche Richtung.
- Besonders negativ korreliert waren Aktien und Renten auf die lange Sicht in den USA. Allerdings war das zuletzt nicht der Fall.