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Nachhaltigkeitskriterien Das Paris-Problem des Fondsmarktes

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So sieht zukünftig gute Beratung aus

Kommende EU-Regeln werden Nachhaltigkeit ohnehin zum verpflichtenden Thema in der Anlageberatung machen. Für Banken und Investmentgesellschaften kann das eine Chance sein, die Wünsche ihrer Kunden noch genauer abzufragen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagelösungen ist da und wird weiter wachsen, wie die Zahlen der letzten Jahre zeigen. Schon zwischen 2014 und 2018 sind Investitionen als nachhaltig vermarktete Finanzprodukte um 70 Prozent gestiegen, zeigen Zahlen der Bundesbank von 2019. Derzeit überfordern Kunden ihre Banken noch mit detaillierten Wünschen. Wer hier jedoch einen guten Feedback-Loop zwischen Beratenden und Produktentwicklern aufsetzt, kann einen Wettbewerbsvorteil haben.

Die Beratung muss sich aber auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus ändern. Teil einer guten Beratung muss es sein, Erwartungen abzufragen – und aufzuklären. Nicht zuletzt ist es auch nicht legal, Erwartungen an geringes Risiko und hohe Rendite unbesprochen im Raum stehen zu lassen. Auch hier leisten Berater wertvolle Aufklärungsarbeit. Transparenz kann Vertrauen schaffen.

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Kleinanlegern fehlt es noch an Möglichkeiten zur Mitbestimmung

Auch bei der Stimmabgabe muss mehr Aufklärung betrieben werden. Private Anleger halten einen großen Anteil der finanziellen Vermögenswerte, ohne zu wissen wie diese Marktmacht auf Hauptversammlungen genutzt wird. Doch rund 85 Prozent der befragten Kleinanleger wollen zu ihren Präferenzen befragt werden, wie wir in unserem Bericht „Retail Clients want to vote for Paris“ aus dem letzten Jahr zeigen. Bisher gibt es weder die Möglichkeit zur Mitbestimmung über das Abstimmungsverhalten einer Fondsgesellschaft, noch eine Standardisierung zum Vergleich des Verhaltens verschiedener Fondsgesellschaften. Das könnte allerdings ein wichtiges Auswahlkriterium für Kleinanleger bei der Gestaltung ihres Portfolios sein.

Bessere Aufklärung, Informationen und mehr Transparenz können den Markt für nachhaltiges Investieren ins Gleichgewicht bringen – und letztendlich ein Gewinn für Angebot und Nachfrage sein. Anbieter können so passgenaue Produkte verkaufen und Anleger sicher sein, dass die empfohlenen Produkte auch wirklich ihr Geld wert sind.

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