Umbruch, Einbruch, Zuspruch
Das sind Aktie, Markt und Fonds des Monats März 2021
Ein Konzern will sich neu erfinden, ein Markt bricht ein, und ein Rentenfonds sammelt beinahe stetig mehr Geld ein, zuletzt sogar einen Milliardenbetrag. Hier sind Aktie, Markt und Fonds des Monats März 2021.
VW-Chef Herbert Diess: Viel Geld für Batterie-Technik| Foto: imago images / Eibner
Aktie des Monats: Volkswagen
Irgendwie müssen wir alle unsere Glaskugel neu einstellen. Und zwar künftig auf die Frage, welche Aktie die Vereinigten Privatanleger von Amerika als nächste zum ganz großen Ding auserwählen. Im März traf es jedenfalls den guten alten Volkwagen, der dank eines kräftigen Kursanstiegs mit einem Börsenwert von fast 150 Milliarden Euro plötzlich der schwerste Konzern im Dax wurde.
Gründe gibt es dafür einige. Da wäre zunächst das Comeback der klassischen Value-Titel. Angesichts eines einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnisses und eines Kurs-Buchwert-Verhältnisses unter 1 gehört der Konzern zu den – nach klassischen Kriterien – richtig billigen. Davon mal ganz abgesehen, dass das auch an haus- und marktgemachten Problemen liegt – manipulierte Abgaswerte, Elektrotrend verschlafen, Machtkämpfe und, und, und. Trotzdem zieht so ein Paradigmenwechsel auch so einen Konzern mit.
Hinzu kommt, dass Vorstandschef Herbert Diess den Konzern nun schnell eben doch...
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Irgendwie müssen wir alle unsere Glaskugel neu einstellen. Und zwar künftig auf die Frage, welche Aktie die Vereinigten Privatanleger von Amerika als nächste zum ganz großen Ding auserwählen. Im März traf es jedenfalls den guten alten Volkwagen, der dank eines kräftigen Kursanstiegs mit einem Börsenwert von fast 150 Milliarden Euro plötzlich der schwerste Konzern im Dax wurde.
Gründe gibt es dafür einige. Da wäre zunächst das Comeback der klassischen Value-Titel. Angesichts eines einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnisses und eines Kurs-Buchwert-Verhältnisses unter 1 gehört der Konzern zu den – nach klassischen Kriterien – richtig billigen. Davon mal ganz abgesehen, dass das auch an haus- und marktgemachten Problemen liegt – manipulierte Abgaswerte, Elektrotrend verschlafen, Machtkämpfe und, und, und. Trotzdem zieht so ein Paradigmenwechsel auch so einen Konzern mit.
Hinzu kommt, dass Vorstandschef Herbert Diess den Konzern nun schnell eben doch in der E-Auto-Ecke einparken will. Die Autos sollen elektrisch fahren und komplett digital und vernetzt werden. Und Diess will Geld in die Hand nehmen, um Batterien zu entwickeln und zu bauen. Das rief die erwähnten Privatanleger auf den Plan, die VW in ihren Internet-Foren plötzlich in einem Atemzug mit Tesla nennen. Der aus allen Faktoren entstehende Kaufdruck soll angeblich – wie schon bei Gamestop – Leerverkäufer auf dem falschen Fuß erwischt haben. Deren Vollbremsung schob den Aktienkurs zusätzlich an.
Das alles ist Zukunftsmusik, die die Zahlen für 2020 in keiner Weise zeigen. Das operative Ergebnis brach – hauptsächlich wegen der Pandemie – im Vergleich zu 2019 von 17,0 auf 9,7 Milliarden Euro ein. Der Gewinn nach Steuern sank von 14,0 auf 8,8 Milliarden Euro. In der Autosparte schrumpfte die Kapitalrendite von 11,2 auf magere 6,5 Prozent bei einem Kapitalkostensatz in eben jener Höhe. Wie gesagt: Solche Werte erklären, warum die VW-Aktie bislang nicht zu den Börsenstars gehörte. Kann sich aber bekanntermaßen wieder ändern.