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Schweröl, Schwäche, Schwellenländer Das sind Aktie, Markt und Fonds des Monats Oktober 2021

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Absturz des Monats: Türkische Lira

Leider untertreibt die Überschrift ein wenig. Denn die Türkische Lira ist einer der größten Abstürze in über zehn Jahren. Am 1. Januar 2005 zog die Türkei einen sogenannten Währungsschnitt durch. Sie tauschte eine Million alte Lira gegen eine neue Lira. Angesichts der Lage war das auch keine schlechte Idee. Die Wirtschaft wuchs 2005 um 9 und 2006 um 7 Prozent, und die Inflation war nach vielen schlimmen Jahren endlich nur noch einstellig. Warum nicht den Neustart mit einer neuen, stabilen Währung abrunden?

Doch seitdem ging es mit dem Wechselkurs gegenüber dem – ebenfalls gar nicht so stabilen – Euro mit nur kurzen Pausen stetig abwärts. Einer der Hauptgründe ist Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan. Er beschnitt die Zentralbank in ihren Freiheiten, tauschte immer wieder unliebsames Personal aus und zwang sie, die Zinsen zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Zuletzt passierte das am 21. Oktober, als die Notenbank auf Erdoğans Druck hin den Leitzins um 2,0 Prozentpunkte auf 16,0 Prozent herunterschraubte. Zwar bewegt sich die Jahresinflation mit geschätzten 17,0 Prozent in diesem Jahr noch weit unter den Exzess-Werten aus den 90ern. Derart gedrückte Zinsen geben sie trotzdem nicht her. Entsprechend verschnupft reagierten erneut die Kapitalmärkte und ließen die Lira weiter fallen.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Fonds des Monats: Pictet Global Emerging Debt

Das kann sich sehen lassen. Fast 800 Millionen Euro sammelte der Pictet Global Emerging Debt (ISIN: LU0128467544) laut Morningstar im September ein. Ein ordentlicher Ausreißer nach zuletzt einigen eher ruhigen Monaten, was Zu- und Abflüsse betrifft.

Im April 1999 gestartet, gehört der Fonds zu den älteren Exemplaren unter den globalen Schwellenländer-Rentenfonds. Dann machte ihn Simon Lue-Fong, zugleich Chef für Schwellenländeranleihen, in den Jahren ab 2005 zum milliardenschweren Hit.

Dann ging er im Frühjahr 2018 zu Konkurrent Vontobel und seine Teamkollegin Mary-Therese Barton übernahm. Sie schlägt sich bislang wacker und sogar besser als ihr Vorgänger. Denn sie schnitt 2019 und 2020 besser ab als die Vergleichsgruppe bei Morningstar. Das hatte Lue-Fong 2016 und 2017 nicht geschafft.

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