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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:26 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fondsecke Das sind die 20 besten globalen Aktienfonds der letzten zehn Jahre

Earth Day 2022
Earth Day 2022: Weltweit investierende Aktienfonds haben langfristig die Nase vorn. Das zeigt eine aktuelle Statistik des BVI. | Foto: imago images / Zuma Wire

Das Jahr 2021 war ein sehr erfreuliches für die Fondsbranche. Zum einen stiegen die Kurse und allein schon deswegen das Volumen der verwalteten Vermögen, zum anderen investierten Anleger Rekordsummen in neue Fondsanteile. Weltweit flossen umgerechnet rund 67 Billionen Euro in Fonds. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 22 Prozent. Fast die Hälfte davon (47 Prozent) floss in Aktienfonds.

Damit unterscheidet sich das weltweite Anlegerverhalten von dem der Deutschen, die insgesamt den größeren Geldbatzen in Misch-, Immobilien-, Anleihe- und Geldmarktfonds stecken. Allerdings steigt auch in Deutschland die Quote derer kontinuierlich, die motiviert durch die freundlichen Börsen der letzten Jahre, niedrige Zinsen und die rapide steigende Inflation zu Aktienfonds greifen, wie aus der aktuellen Investmentstatistik des BVI hervorgeht.

In Sachen Wertentwicklung hatten in den letzten zehn Jahren global investierende Aktienfonds die Nase klar vorn. Das geht aus der aktuellen Statistik des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) hervor. Demnach entwickelten sich weltweit anlegende Fonds mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 8,8 Prozent besser als Fonds mit regionalen Vorlieben. So erzielten Fonds für europäische Aktien eine Rendite von 7,5 Prozent pro Jahr, auf Deutschland fokussierte Fonds kamen im Schnitt nur auf ein jährliches Plus von 7,1 Prozent. Anleger, die auf die vielfach angepriesene verheißungsvolle Zukunft der Schwellenländer setzten, wurden oft enttäuscht. Der Blick über den Tellerrand brachte im Schnitt nur karge 3,9 Prozent ein.

Wertentwicklung von Aktienfonds nach Regionen

Quelle: BVI

Boom der Wallstreet hilft

Globale Aktienfonds profitierten vor allem vom Boom der Wall Street. Die USA sind nach wie vor die größte Volkswirtschaft der Welt und in vielen Fonds der Kategorie entsprechend hoch gewichtet. Je höher die US-Quote war, desto besser lief es. An der New Yorker Börse legten die Aktienkurse in der zurückliegenden Dekade stärker zu als in allen anderen Industrienationen, im Schnitt um mehr als 16 Prozent jährlich. Das lag vor allem an Tech-Giganten wie Apple, Microsoft oder Tesla. Die Digitalkonzerne entwickelten sich prächtig.

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Entsprechend rasant ging es auch mit dem globalen Börsenbarometer, dem MSCI World, nach oben. Die drei größten Positionen im knapp 1600 Aktien umfassenden Index sind Apple, Microsoft und Amazon. Die Top-3 stehen bereits für 10 Prozent des gesamten Indexvolumens. Kritiker bemängeln, der Index spiegele die weltweiten Kräfteverhältnisse nur unzureichend wider, da er zu US-lastig sei. Und in der Tat: Lag die Gewichtung von US-Aktien im Jahr 2011 noch bei 50 Prozent, ist sie durch den guten Lauf der US-Titel auf nunmehr fast 70 Prozent angewachsen. Von globaler Ausgewogenheit kann also längst keine Rede mehr sein.

Manager, die dem Index folgten und US-Papiere, vor allem Wachstumswerte in ihren Fonds hoch gewichteten, lagen in der Vergangenheit mit ihrer Entscheidung goldrichtig. Der MSCI World erwirtschaftete insgesamt 240 Prozent (13 Prozent p.a.) in den vergangenen 10 Jahren. Der FWW-Sektordurchschnitt, in dem alle globalen Fonds repräsentiert sind, erreichte lediglich ein Plus von 147 Prozent (8,8 Prozent p.a.). Das zeigt: Ein Großteil der aktiven Manager performte schlechter.

Zeit ist Geld

In der aktuellen Situation bläst Wachstumswerten jedoch kräftiger Gegenwind ins Gesicht. Aufgrund von Inflationssorgen und Zinsangst stehen Wachstumsaktien derzeit massiv unter Druck. Quantex-Manager Peter Frech bringt die Situation auf den Punkt: „Zeit ist Geld. Und wenn die Kaufkraft der Anleger wegen der Inflation dahinschwindet, verkürzt sich ihr Zeithorizont, um auf das Geld aus Investitionen zu warten. Es ist daher nur natürlich, dass hoch bewertete Zukunftsaktien mehr unter der steigenden Teuerung leiden als günstige Value-Titel.“ Andererseits lohnt es sich langfristig, antizyklisch in Aktien zu investieren. Der ein oder andere Fondsmanager dürfte sich daher freuen, derzeit günstig an Wachstumsperlen zu kommen, die vor einigen Monaten in vielen Fällen noch zum doppelten Preis gehandelt wurden.

Wie immer bei verschiedenen Anlagestilen laufen mal die klassischen Value-Aktien besser, mal die Wachstumswerte. Welcher Stil künftig die Nase vorn haben wird, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Deshalb gehört auf lange Sicht beides ins Depot: Die langweiligen Substanzaktien und die spannenden Wachstumsaktien. Und natürlich die Titel, die irgendwie beides sind!

In unserer Klickstrecke verraten wir, welche Manager in den vergangenen zehn Jahren mit ihrem Erfolgsmix die besten Resultate erzielten. Der beste Fonds erwirtschaftete ein Plus von 450 Prozent. Dabei handelt es sich überraschenderweise nicht um einen Wachstumsfonds. (Stand der Daten: 25. April 2022)

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