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Tops und Flops Das sind die besten und schlechtesten Fonds im April

Besucher am Stand von Meta bei der China International Import Expo in Shanghai
Besucher am Stand von Meta bei der China International Import Expo in Shanghai: Seit Jahresanfang hat sich der Kurs der Meta Aktie fast verdoppelt und weist die höchste Performance unter allen Unternehmen im S&P 500 auf. | Foto: Imago Images / ChinaImages

Börsenkurse unterliegen ständigen Trends. Sie steigen, fallen oder bewegen sich seitwärts. Börsenprofis sprechen oft von Zyklen, in denen sich die Kurse bewegen. So zeigt der Dax im Jahresverlauf bestimmte Muster. Generell gelten die Monate Januar und April als besonders gute Börsenmonate. Im Spätsommer geht es dagegen oft abwärts. Betrachtet man das bisherige Börsenjahr, so hat es sich ziemlich genau an die saisonale Statistik gehalten. Vor allem ab Mitte Februar fielen die Kurse bis Mitte März und erholten sich Ende April wieder. Der Januar verlief in diesem Jahr allerdings noch besser als in normalen Jahren.

Saisonaler Rhythmus sorgt für Rückenwind an den Börsen

„Die Markttechnik unterstützt derzeit die Aktienmärkte. Der saisonale Rhythmus sorgt für Rückenwind“, kommentiert Stefan Breitner, Leiter Research und Portfoliomanagement bei der DJE Kapital AG, das Börsengeschehen. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in den USA sei gesunken. Allerdings gebe es Warnsignale wie eine schrumpfende Geldmenge und eine schlechtere Kreditvergabe der Banken.

Krisen wie der Krieg in der Ukraine, die Inflation und zuletzt die Bankenpleiten spielen dagegen gefühlt kaum noch eine Rolle. Die Börsenbullen bestimmen die Richtung an den Kapitalmärkten. Der Dax kletterte in diesem Jahr bereits um rund 14 Prozent und markierte gleich am ersten Handelstag des Börsenmonats Mai mit dem Sprung über die 16.000-Punkte-Marke ein neues Jahreshoch, auch wenn er sich nicht über der Marke halten konnte. Vor allem die Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch und der einen Tag später folgende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank warfen ihre Schatten voraus.

Die meisten Marktteilnehmer erwarten eine weitere Anhebung der US-Leitzinsen um 25 Basispunkte. Doch über die Zeit danach sind sich die Fed und der Markt uneins. Während die Anleger bereits mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr einpreisen, signalisiert die Fed bislang keine Lockerung für 2023. Die EZB scheint ihren Straffungskurs noch lange nicht beendet zu haben. Nach Monaten rückläufiger Teuerung ist die Inflation in der Eurozone im April wieder leicht gestiegen, was den Druck auf die Notenbank erhöht.

Regionale Unterschiede: Europäische Börsen im Plus, Übersee etwas schwächer

Insgesamt zeigten sich die Aktienmärkte im April unentschlossen und beendeten den Monat mit kaum veränderten Notierungen. Je nach Region und Sektor fielen die Kursveränderungen unterschiedlich aus. Während die Börsen in Europa den vergangenen Monat überwiegend im Plus beendeten, notierten die Märkte in Übersee etwas schwächer. Der deutsche Leitindex Dax legte insgesamt um 1,9 Prozent zu. Noch besser verlief der April für Aktien aus Großbritannien, Italien und Frankreich. Hier legten die jeweiligen Indizes um rund 3 Prozent zu. Der amerikanische S&P 500 gab um 0,1 Prozent nach. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 1,1 Prozent. Allerdings ist der Technologieindex seit Jahresbeginn bereits um rund ein Fünftel gestiegen.

 

Meta-Aktie mit starkem Anstieg: Umsatz übertrifft Erwartungen und Nutzerzahlen steigen

Als treibende Kraft des Index erwies sich unter anderem die Facebook-Aktie Meta. Wie die meisten Tech-Titel hat auch Meta ein rabenschwarzes Jahr hinter sich. Inzwischen trauen die Anleger dem Papier des Zuckerberg-Konzerns wieder mehr zu. Seit Jahresanfang ist die Aktie um rund 100 Prozent gestiegen, allein im April um fast 20 Prozent. Bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen für die Monate Januar bis März übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten.

Das Unternehmen meldete einen Umsatz von knapp 29 Milliarden US-Dollar und lag damit rund eine Milliarde US-Dollar über den Konsensschätzungen. Positiv überraschte die Zahl der Nutzer auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen. Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr konnte Meta hier erstmals wieder ein Wachstum verzeichnen. „Neben den Wachstumszahlen gefällt uns, wie gut Meta Reels monetarisiert und Marktanteile bei Kurzvideos gewinnt“, kommentiert Baki Irmak von Pyfore Capital und Manager des Digital Leaders Fund.

Zwar lesen sich die elementaren Eckdaten im Quartalsbericht positiv. Doch mit dem Metaverse und der dahinterstehenden Virtual-Reality-Technologie verbrennt der Konzern weiterhin Milliarden. So musste Meta im Geschäftsbereich „Reality Labs“ erneut einen Milliardenverlust ausweisen. Ob sich Meta allein mit dem Zugpferd Social Media den experimentellen Konzernbereich „Reality Labs“ mit seinen Milliardenverlusten leisten kann, wird die Zukunft zeigen. Auch die neuen virtuellen Welten des Metaversums müssen sich früher oder später rechnen.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Neben Nvidia und Activision Blizzard gehört Meta zu den Top-Positionen im iShares Metaverse. Im April legte der Metaverse-ETF um 3 Prozent zu. Die Schere zwischen den besten und schlechtesten Produkten zum Thema künstliche Intelligenz öffnete sich jedoch. Während das Thema im ersten Quartal noch ausnahmslos für satte Gewinne sorgte, mussten einige Fonds wie der Allianz Global Artificial Intelligence und der L&G Metaverse ESG Exclusions im April rund 7 Prozent ihrer Gewinne abgeben.

Vaneck Crypto and Blockchain Innovators ETF legt deutlich zu

Im Vergleich zum Vaneck Crypto and Blockchain Innovators ETF sind diese Ergebnisse nur Peanuts. Mit einem Plus von fast 20 Prozent setzte sich der ETF im April an die Spitze der über 33.000 Fonds und ETFs in unserer Datenbank. Klotzen statt kleckern scheint in der Kryptowelt wieder angesagt zu sein. Seit Anfang 2023 hat der ETF seinen Wert mit fast 80 Prozent plus nahezu verdoppelt - so viel wie kein anderes Produkt. Wer hingegen Anfang April 2022 in den Krypto-ETF eingestiegen wäre, hätte bis heute einen Verlust von rund 54 Prozent eingefahren. Das Timing des Kaufs war hier also entscheidend und zeigt, wie volatil dieser VanEck-ETF sein kann. Mit ihm können Anleger in Unternehmen investieren, die digitale Vermögenswerte und Zahlungsmittel, das Mining von Kryptowährungen sowie Softwaredienstleistungen abdecken.

Die Wertentwicklung ist eng mit der von Bitcoin und anderen digitalen Währungen verknüpft. Bitcoin kämpft derzeit um die Marke von 30.000 US-Dollar, die sich nach dem rasanten Anstieg als hartnäckige Widerstandszone erweist. Dabei ist zu berücksichtigen: Seit seinem Tief im November 2022 hat sich der Bitcoin-Kurs in nur fünf Monaten bereits verdoppelt. Für zusätzliche Kursphantasie sorgt der historische Verlauf der bisherigen Bitcoin-Zyklen. Diese wurden bisher durch die Halving-Termine bestimmt. Bei diesen Bitcoin-Halvings werden die Belohnungen für die Miner jeweils um die Hälfte reduziert und damit auch das Angebot an neuen Bitcoins. Natürlich kann man die Entwicklung der Vergangenheit nicht eins zu eins in die Zukunft übertragen, aber zur Einordnung der Kursentwicklung sind solche Vergleiche hilfreich, denn Bitcoin ist kein Unternehmen, das durch überraschende Veränderungen von Umsatz und Gewinn aus der Bahn geworfen wird.