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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:27 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 9 Minuten

Stolls Fondsecke Das sind die besten und schlechtesten Fonds im April

Frühling in Istanbul
Frühling in Istanbul: Türkei-Aktienfonds sind die Gewinner im April. Sie legten im Schnitt um 16 Prozent zu. | Foto: imago images / agefotostock

Das Börsenumfeld war schon mal vielversprechender. Der April 2022 war ein verlustreicher Börsenmonat. Insbesondere die erfolgsverwöhnten New Yorker Börsen kamen ordentlich unter die Räder. Der Dow Jones verlor im April fast 5 Prozent. Der S&P 500 rutschte um 9 Prozent ab und der Technologieindex Nasdaq verlor über 13 Prozent. Aber auch der deutsche Leitindex Dax musste Federn lassen und verlor im April 2,7 Prozent an Wert. Sein Stand zum Monatsende: 14.098 Punkte.

Wegen der hohen Inflation erwarten Experten, dass die US-Notenbank Fed in ihrer bevorstehenden Sitzung den nächsten Zinsschritt nach oben beschließt. Dabei handelt es sich voraussichtlich um einen Anstieg von 0,5 Prozent. Bis zu Jahresende liegen die Erwartungen bei nahe 3 Prozent. Schlechte Nachrichten für Technologiekonzerne, die in den vergangenen Jahren besonders von den ultraniedrigen Zinsen profitiert haben. Viele Anleger reagierten geradezu entsetzt als in den letzten Tagen die Quartalszahlen und Ausblicke dieser präsentiert wurden.

E-Commerce Aktien verlieren

Die Papiere von Amazon rutschten auf Wochensicht um 15 Prozent ab. Der weltgrößte Online-Versandhändler musste im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Grund: Die gestiegenen Treibstoffkosten und leerstehende Warenlager, die der Konzern angesichts der starken Nachfrage während der Coronakrise erworben beziehungsweise neu errichtet hatte. Während der Pandemie profitierten zahlreiche Online-Anbieter vom Digitalisierungsschub und der erhöhten Nachfrage nach Einkaufen im Internet.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Doch die gestörten Lieferketten und die hohe Inflation machen den Wachstumstreibern des weltweiten Onlinehandels nun schwer zu schaffen. Viele Analysten gehen davon aus, die Probleme seien eher temporärer Natur. Ein dauerhaft schwächeres Wachstum wäre bei der knackigen Bewertung allerdings fatal. Amazon hat schon seit langem das höchste KGV (43 für 2023) unter den großen Einzelhändlern.

Der passive Global Online Retail ETF sowie der aktive Fonds Global Online Retail zielen explizit auf die E-Commerce-Unternehmenswelt ab. Beide Fonds verloren im April zweistellig. Der ETF gab mit einem Minus von 18 Prozent etwas mehr nach als der von Jochen Krisch und Sven Rittau gemanagte Fonds, der dem eigens entwickelten Glore 50-Index folgt. Das Barometer spiegelt die Wertentwicklung der 50 wichtigsten E-Commerce-Unternehmen der Welt wider. Der Fonds büßte im April 12 Prozent an Wert ein.

„Wir hatten es kaum für möglich gehalten, dass unser Fonds wieder unter 200 Euro fallen würde – und nun liegt er sogar wieder deutlich darunter (Anm. d. Red. aktuell 140 Euro). Das heißt zugleich aber auch, dass viele E-Commerce-Aktien heute deutlich günstiger zu haben sind als noch 2021, teils mit so niedrigen Kursen wie zuletzt vor fünf Jahren wie das Beispiel Alibaba zeigt. Auch ist bei vielen Unternehmen das Kurs-Umsatz-Verhältnis mittlerweile unter den Wert von 1 gefallen, was ein Indikator für eine sehr günstige Bewertung ist“, schreiben die Manager in ihrem Monatsbericht. Neben Amazon und Alibaba zählen Mercadolibre oder der deutsche Essenslieferant Hellofresh zu den Top-Werten im 27 Millionen Euro schweren und im Oktober 2015 aufgelegten Fonds.

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