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in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fondstrends Das sind die besten und schlechtesten Fonds im Mai

Bankenmetropole Frankfurt am Main
Bankenmetropole Frankfurt am Main: Im abgelaufenen Monat hat der deutsche Leitindex ein Plus von gut 2 Prozent verbuchen können. | Foto: imago images / Jan Huebner
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„Sell in May and go away!“ Diese Weisheit warnt vor dem berühmten Börsen-Sommerloch. Weil die Kurse ab Mai eher dahindümpeln, sollten sich Anleger demnach während der Urlaubszeit von ihren Aktien trennen und dann im Herbst neu kaufen.

Richtig ist, dass die Börse bessere und schlechtere Jahreszeiten kennt. Der Blick in die Vergangenheit deckt am Beispiel des S&P 500 auf, dass seit dem Jahr 1950 im Zeitraum von Mai bis Oktober mit einer durchschnittlichen Rendite von 1,8 Prozent und einer Gewinnquote von 65 Prozent die niedrigsten Renditen erzielt wurden. Im Vergleich dazu erzielte der Index im Zeitraum von November bis April eine durchschnittliche Rendite von 7,1 Prozent bei einer Gewinnquote von 78 Prozent. Das fand der Broker LPL Financial heraus.

Blöd an der Sache: Was statistisch korrekt ist, stimmt in der Praxis leider nicht immer. In diesem Jahr, bisher ein Schreckensjahr für Investoren, rutschte der Dax bis zum Ende der ersten Maiwoche deutlich um 17 Prozent ab. Wer dann verkaufte, kam schlichtweg zu spät, zumal sich der deutsche Leitindex anschließend erholte. Langfristig orientierte Anleger sollten sich deshalb die Bärenmarkt-Stimmung zunutze machen und in schwachen Monaten zukaufen.

In der Gesamtbetrachtung endete der Mai für die bekannten Indizes uneinheitlich. So verzeichnete der Dax ein Plus von 2,1 Prozent, während der Dow Jones auf der Stelle trat. Und beim MSCI World Index, in den viele Anleger via ETF investieren, steht unter dem Strich ein Minus von 1,7 Prozent. Das Barometer für Schwellenländer, der MSCI Emerging Markets, verliert auf Monatssicht rund 1,3 Prozent.

Bester Fonds für deutsche Aktien im Mai: Value Holdings Deutschland Fund

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Mit einem Gewinn von 3,6 Prozent konnte der Value Holdings Deutschland Fund den Dax überflügeln. Kein anderer Fonds für deutsche Aktien legte im Mai stärker zu.  Gemanagt wird der Fonds von der 1992 gegründeten Value-Holdings AG mit Sitz in Augsburg. Die Verantwortlichen investieren aus der Perspektive eines Unternehmers und suchen nach werthaltigen Unternehmen, dessen Substanz, Ertragskraft oder künftiges Potential vom Finanzmarkt nicht genügend erkannt wird. Dabei spielt die Firmengröße oder Indexzugehörigkeit keine Rolle. In den Fonds wandern Unternehmen aller Marktkapitalisierungen.

Wichtig für Fondsmanager Georg Geiger sind mehrere Faktoren: Erstens sollte das Geschäft der Firmen, in die investiert wird, verständlich sein. Das führt dazu, dass beispielsweise Unternehmen aus den Sektoren Banken, Versicherungen, Biotechnologie oder Pharma nicht in das Anlageuniversum aufgenommen werden. „Positiv ausgedrückt konzentrieren wir uns auf Unternehmen aus der produzierenden Industrie, der Konsumgüterindustrie und aus dem Dienstleistungsbereich. Wir wählen innerhalb dieser Branchen Unternehmen mit gesunder Bilanz, niedriger Verschuldung und der Fähigkeit, angemessene Preise für ihre Produkte durchsetzen zu können, aus“, so Geiger.

Zudem pflegt er den direkten Kontakt zum Unternehmensmanagement, um deren fachliche Qualifizierung besser einschätzen zu können. Dabei geht es ihm um folgende Punkte: Handelt das Management rational? Kommuniziert das Management ehrlich gegenüber den Aktionären und wie war die Prognosequalität in der Vergangenheit? Wie oft gab es Wechsel im Vorstand und im Aufsichtsrat und was waren die Gründe? Und drittens muss der Preis eines Unternehmens stimmen. „Auch wenn wir der Überzeugung sind, dass es sich bei den Firmen unseres Anlageuniversums um gute Unternehmen mit gutem Management handelt, so tut uns die Börse eben nicht immer den Gefallen, die Aktie zu einem günstigen Kurs mit hoher „Margin of Safety“ anzubieten“, meint Geiger.

Um die besten Titel zu finden, wendet die Value-Holdings AG ein selbst entwickeltes Multiplikatoren-Modell an, mit dem der innere Wert eines Unternehmens anhand seiner Substanz und Ertragskraft berechnet und mit dem Marktpreis verglichen wird.

Liegt dieser darunter, kommt ein Investment für die Value-Investoren infrage. Derzeit sind das etwa die Papiere von Hawesko, Sto und BMW, die zu den Top-Positionen des Fonds gehören, der sich in der Regel aus 20 bis höchstens 40 Titeln zusammensetzt. Top-Pick ist der Weinhändler Hawesko, der mehr als 300 Läden der Kette „Jaques“ betreibt. Im Jahr 2020 sprang der Gewinn der Hamburger von 15,8 Millionen auf 23 Millionen Euro. Der Fonds wurde bereits im Mai 2002 aufgelegt. Seither erwirtschafteten die Augsburger eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,6 Prozent (330 Prozent).