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Tops und Flops Die besten und schlechtesten Märkte, Fonds und ETFs im Januar 2024

Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Sven Stoll mit Canva

Die Investmentwelt blickt zuversichtlich auf das noch junge Börsenjahr. Die Bank of America befragt im Rahmen ihres Global Fund Manager Survey regelmäßig die 300 weltweit größten institutionellen Investoren nach ihrer Einschätzung der Finanzmärkte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stimmung unter den Fondsmanagern zuletzt so positiv war wie seit Anfang 2022 nicht mehr. Über 70 Prozent der Befragten sehen kein Rezessionsrisiko. Aktuell haben die Fondsmanager Aktien in ihren Depots so stark übergewichtet wie seit dem Jahr 2022 nicht mehr.

Bullenmarkt im Blick: Statistische Trends und positive Signale

Auch historisch betrachtet stehen die Zeichen für Aktien gut. Statistisch gesehen verzeichneten die Aktienmärkte in der Vergangenheit nach der letzten Zinserhöhung und vor der ersten Zinssenkung die höchsten Kursgewinne - genau diese Phase werden die Märkte in den kommenden Monaten durchlaufen.

Für einen anhaltenden Kursaufschwung spricht zumindest die durchschnittliche Dauer eines Bullenmarktzyklus. Historisch betrug diese für den S&P 500 rund 64 Monate, wobei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zu Beginn bei 13 und am Ende bei 23 lag. Aktuell notiert der S&P 500 laut iShares per Ende Januar bereits bei 24. Diese Überbewertung ist insbesondere auf die Tech-Giganten zurückzuführen. Denn der gleichgewichtete S&P 500 weißt derzeit ein KGV von nur 19 auf. Theoretisch besteht also noch Luft nach oben von etwa 15 bis 20 Prozent, vor allem für Werte abseits der bekannten großen Technologieunternehmen.

Momentum am Markt: Die Magnificent Seven dominieren weiter

Aktuell bestimmt jedoch das Momentum das Marktgeschehen. Die Aktien der „Magnificent Seven“ - mit Ausnahme von Tesla - verzeichnen auch 2024 deutliche Kursgewinne. Bei den großen Tech-Konzernen haben sich die Profite teilweise mehr als verdreißigfacht. Vor allem Meta und Amazon glänzen mit ihren Jahreszahlen.

Von September bis Dezember stieg der Umsatz von Amazon im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 170 Milliarden US-Dollar. Bei Meta klingelten die Kassen dank sprudelnder Werbeeinnahmen auf den Plattformen Instagram und Facebook. Der Konzern erzielte im vierten Quartal 2023 einen Gewinn von rund 14 Milliarden US-Dollar - eine Verdreifachung gegenüber dem Schlussquartal 2022. Meta will nun erstmals eine Quartalsdividende zahlen und legte diese auf 50 Cent fest.

Derweil hat Microsoft als zweites Unternehmen nach Apple die beeindruckende Marke von drei Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung erreicht, getrieben von den Erwartungen an neue KI-Produkte aus Redmond. Die Gewinnaussichten werden nicht nur von nachlassenden Rezessionsängsten und dem Höhepunkt des Zinserhöhungszyklus getragen, sondern vor allem von der Innovationskraft der Tech-Giganten. Diese Unternehmen überraschen immer wieder mit disruptiven Technologien, die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Gefüge grundlegend verändern können.

Dotcom-Blasen-Deja-Vu: JP Morgan betont Ähnlichkeiten in der aktuellen Marktdynamik

Die Marktkapitalisierung der „großen Sieben“ macht inzwischen 28 Prozent des einst breit diversifizierten S&P 500 aus. Damit nähert sich die Konzentration dem Rekordwert von 33,2 Prozent vom Juni 2000. JP Morgan Chase warnt, dass diese Dominanz immer mehr Ähnlichkeiten mit der Dotcom-Blase aufweise. Die Gefahr eines Ausverkaufs wachse, so die Strategen der New Yorker Bank. Obwohl die Parallelen zwischen dem aktuellen Umfeld und dem Spekulationsrausch zu Beginn des neuen Jahrtausends oft geleugnet werden, betont JP Morgan, dass die Umstände „viel ähnlicher sind, als man denkt“. Die wichtigste Erkenntnis sei, dass extrem konzentrierte Märkte ein aktuelles Risiko für die Aktienmärkte darstellen. Ein Rückgang in den hoch gewichteten Top-10 könnte den gesamten Aktienmarkt nach unten ziehen, ähnlich wie eine begrenzte Anzahl von Aktien für den Großteil des Anstiegs des MSCI USA verantwortlich war.

Die überraschend positive konjunkturelle Entwicklung und Zinssenkungsspekulationen haben seit Herbst zu einer Rally an den US-Börsen geführt, die sich im Januar fortsetzte. Der S&P 500 verzeichnete ein Plus von 3,7 Prozent. Der technologielastige Nasdaq 100, der seit seiner Einführung 1985 nur siebenmal überhaupt ein Jahr im Minus beendete und im vergangenen Jahr bereits um 54 Prozent gestiegen ist, legte um 4 Prozent zu. Noch besser schnitten die besten Produkte auf US-Aktien ab.

 

Auf Erfolgskurs: Der iShares MSCI USA Momentum Factor ETF

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

 

  • Auflegung: 13.10.2016
  • Fondsgesellschaft: Blackrock Asset Management Ireland Limited
  • ISIN: IE00BD1F4N50
  • Performance YTD: 9,70%
  • Performance 3 Monate: 18,00%
  • Performance 3 Jahre: 16,16%
  • Performance 5 Jahre: 76,62%
  • Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,70
  • Volatilität 5 Jahre: 18,52%
  • Volumen in Mio. EUR: 197

Im Januar zählte der iShares MSCI USA Momentum Factor ETF mit einem Plus von 9,9 Prozent zu den besten Portfolios für US-Aktien. Die Anlagestrategie des US Momentum ETF nutzt den Herdentrieb der Anleger aus und setzt auf Aktien, die in der jüngeren Vergangenheit einen positiven Kursverlauf verzeichneten. Etwa 40 Prozent der Titel in diesem ETF stammen derzeit aus dem Technologiesektor, angeführt von Broadcom, Meta Platforms, Amazon, Nvidia und Microsoft. Der zugrunde liegende MSCI USA Momentum Index wird seit 1994 berechnet und hat in dieser Zeit durchschnittlich um 12,70 Prozent zugelegt, während der MSCI USA nur auf 10,52 Prozent kam.

Alger American Asset Growth Fonds: 27 Jahre Erfolg

Quelle Fondsdaten: FWW 2024
  • Auflegung: 19.08.1996
  • Fondsgesellschaft: La Francaise Asset Management
  • ISIN: LU0070176184
  • Performance YTD: 8,56%
  • Performance 3 Monate: 20,87%
  • Performance 3 Jahre: 20,37%
  • Performance 5 Jahre: 98,14%
  • Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,75
  • Volatilität 5 Jahre: 21,18%
  • Volumen in Mio. EUR: 221

Unter den besten aktiv gemanagten Fonds im vergangenen Monat ragte der Alger American Asset Growth mit einem Januar-Plus von 9,3 Prozent heraus. Das Fondsmanagertrio Patrick Kelly, Ankur Crawford und Daniel Chung investiert in ausgewählte Large-Cap-Wachstumswerte aus den USA. Die Einzeltitelauswahl erfolgt benchmarkunabhängig und Bottom-up auf Basis diskretionärer Entscheidungen des Managements. Das aktuelle Portfolio umfasst 87 Titel, wobei Microsoft, Amazon und Apple am stärksten gewichtet sind. Der Fonds wurde vor 27 Jahren im August 1996 aufgelegt und erzielte seitdem eine annualisierte Rendite von 10,55 Prozent.

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